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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Seite - 258 -
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258 Martin Kestler (1784 bis 1852), ursprünglich Nagelschmiedgeselle in Gmunden, der in der Manier Denners malte und ein treffendes, gesundes Genre betrieb. Wahren Dauk mnß die Künstlerwclt Frauz Pausiuger (1794 bis 1850) wissen, der zu Fraukenbnrg lebend, unter den Ersten zählt, welche sich um die Wiederbelebung der Glasmalerei verdient machten. Wenn auch iu deu Farben «och nicht kräftig genng, sind seine gemalten Fenster in den Pfarrkirchen zu Fraukeuburg, Wels und Schwertberg, nicht minder seine im Museum zu Linz aufbewahrten Glasgemälde von vornehmer Zeichnung und wohl dürftiger aber harmonischer Stimmung. Die bildende Kunst hatte im großen Ganzen jeden Bezng mit dem Volksthnme eingebüßt, sie war eiue todte Kunst, todt wie die antiken Schemen, welche sie meißelte oder malte. Bald sollte sie aber zu ueuem Leben erwachen. Denn wie so vieles Andere gesundete, so fand unser Volk an dem uuversieglicheu Borne seines eigenen Natnr- empfindens uud seines reichen Gemüthlebcns auch die richtige» Pfade für die Thätigkeit einer verjüngten Knnst. Wenn auch die Lage Oberösterreichs mitteu zwischen den beiden Centren für Knnst nud Künstler, Wien und München, eigentlich eine unvvrtheilhafte zn nennen ist und die Anziehungskraft eben dieser beiden Centren ihm manche Kraft entzog, so scheu wir doch mit Freude, wie selbst die iu die Ferue gezogene» Künstler Obervsterreichs diesem insofern«! die Treue halte», als sie iu de» mitgebrachten Eindrücken den bestimmenden Impuls zu ihrem Schaffen finden, als sie gerne in das grüne, berge- und seenreiche Heimat- land zurückkehren, um ueue Kraft und neue Anregung zn finden; als sie dieses endlich mit manchem kostbaren Werke ihrer in der Fremde vervollkommneten Kunst bedenken, welches im öffentlichen oder Privatbesitze die schöne», Künstler nud Heimat verbindende» Kette» bildet. Eine stattliche Künstlerschar ist aber im schönen Oberland geblieben und wirkt und schafft am heimatlichen Herde. Auf die Eutwickluug der Knust u»d besonders der Architektur im Lande hat ein Mann bestimmenden Einfluß genommen, der gewiß eine der denkwürdigsten Erscheinungen unserer Zeit bleiben wird, — wir meinen den Bischof Franz Joses Rndigier. Dnrch 32 Jahre uueutwegt seinem religiösen Ideale zustrebend, hat er der kirchlichen Kunst die kräftigsten Jmpnlse gegeben und das Land zn jenem großartigen Baue zu bestimmen gewußt, der den kühnsten Gedanken des Mittelalters ebenbürtig an die Seite zu stelle» ist. Die Schönheit der Natur, namentlich des Salzkammergntes, war ebenfalls ein das künstlerische Schaffen in Oberösterrcich mittelbar fördernder Factor; denn von den Reizen dieses gesegneten Erdcnwinkels angezogen, siedelten sich dort in rascher Anfeinandcrfolge reiche und kunstliebende Familien an, welche ihre neuen Sitze mit allen Gaben der Knnst zn schmücken bedacht waren. Aber auch der traditionelle Sinn für künstlerisches Schaffen, namentlich für die Bildschnitzern in Holz, der in Oberösterreich, wie in Tirol und
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Oberösterreich und Salzburg
Band
6
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.03 x 24.86 cm
Seiten
650
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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