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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Seite - 283 -
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283 seltenen Reichthum an Holz und Bäumen. Überdies hat es sich jene Waldeigenthums- sormen, die der Natur der Waldwirthschaft, dem Betriebe im Großen am besten entsprechen, in einem günstigen Verhältnisse bewahrt. Die Wälder, welche dem Staate und den öffent- lichen Fonds (63.770 Hektar), den kirchlichen Corporationen und Anstalten (23.380Hektar), dem privaten Großgrundbesitze (83.600 Hektar, wovon 35.740 Hektar Fideicommiß) und den Gemeinden als solchen (3.980 Hektar) angehören, betragen nahezu 43 Procent des Gesammtwaldstaudes. Wenn hier die Eigenschaft der Besitzer und die rechtliche Natur der Besitzungen schou die Gewähr einer pfleglichen und nachhaltigen Wirthschaft in sich schließen, so sind es anderseits die im Allgemeinen waldfreundlichen Gesinnungen der oberöster- reichischen Landwirthe, welche im bäuerlichen Walde (233.050 Hektar oder 57 Procent) eine meist gute und verständige Gebarung wahrnehmen lassen. Der Staat und die Mehrzahl der privaten Großgüter bewirthschaften ihre Forste auf den Grundlage» eigener Vermessungen, Bestandesaufnahmen und Betriebspläne, während das Nutzungsverfahren in den anderen Forsten, wie es bei dem bedeutenden Überwiegen des Kleinwaldbesitzes füglich nicht anders sein kann, nur ein empirisches ist. Der Hochwaldbetrieb (96 Procent) ist in Oberösterreich der herrschende. Nieder- uud Mittelwaldwirthschaft haben nur unter den von der Natur gebotenen günstigen Bedingungen in den Auen der größeren Flüsse, wo dieser Betrieb auch vorzügliche Masseu- uud Gelderträge liefert, eine bemerkenswerthe Ausdehnung erlangt. Im Hochwalde ist der Kahlhieb mit nachfolgender Verjüngung aus der Hand, die Anzucht reiner Nadelholz- bestünde die Regel. In den Mengbeständen der Buche, Fichte und Tanne wird wohl anch Vorverjüngung, jedoch selten ohne künstliche Nachhilfe betrieben. Fast überall, zum Theile auch schon in den Gebirgssorsten, wo das geringe Material der Culturhiebe keine Verwerthung findet, pflegt man wiederholte Durchforstungen zu führen Und die Jungwüchse zu läutern. Im kleinen, gutgehaltenen Bauernwalde folgt man den Winken der Natur: hier ist der Plenterhieb mit einer dem jeweiligen Bedarfe sich anschmiegenden, auf Frei- stellung des Nachwuchses bedachten Entnahme der älteren Stämme die gewöhnliche Betriebsform. Sonst findet man die Plenterung theils gesetzmäßig (105.847 Hektar Schutz- und 541 Hektar Bannwaldungen), theils freiwillig im obersten Gürtel der Hoch- gebirgsforste an den steilen und felsigen Hängen derselben und im Sammelgebiete der Wildbäche eingeführt. Mit jenen verderblichen, bis zur äußersten Grenze der Holz- vegetation geführte» Kahlschlägen, welche im Gebiete der alpinen Montanwerke eine typische Erscheinung waren, hat man heute wohl allenthalben gebrochen. Im großen Ganzen ist die Wirthschaft, infolge der riesigen Concurreuz der Mineral- kohle, auf die Erziehung von Nutzholzbeständen gerichtet. Die urwüchsigen, herrlichen Waldschöpsnngen der Natur machen dem eintönigeren Bilde des uniformen modernen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Oberösterreich und Salzburg
Band
6
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.03 x 24.86 cm
Seiten
650
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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