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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Seite - 295 -
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295 Vegetation bedeckt, oder sie sandten, wenn auch vom Gebirge mehr oder weniger überlagert, zahlreiche Salzquellen in die Niederung der Thalsohle, so daß ihre Auffindung wohl keiner großen Schwierigkeit unterlag. Es kann daher auch nicht Wnnder nehmen, wenn dieselben bereits in graner Vorzeit und zwar zumeist in den gegenwärtig noch bestehenden berühmten Salzbergen unserer Alpen Gegenstand gewinnreicher Ausnützung wurdeu. Die mitten im regenerirten Salzgebirge gemachten Funde von Bronzegegenständen, Wollkleidern, Thierhäuten, Bast von Ulmen, Holzkohle zc., sowie die im Jahre 1733 zu Hallstatt, 1616 und 1753 am Dürrnberge in Hallein im Salzgebirge bis zu 200 Meter Tiefe aufgefundenen nnverwesten Leichname lassen bei dem Umstände, als an solchen Fundstellen, im sogenannten Heidengebirge, ausgelaugter Thon (Laist), wie ihn der gegenwärtig übliche Verwässernngsbetrieb zurückläßt, nicht vorgefunden wurde, die Ver- muthung aufkommen, daß in ältester Zeit und speciell von den Völkern der Bronzezeit eine trockene Bearbeitung des Salzgebirges stattgefunden hat, wobei der wahrscheinlich von Schächten aus trocken erhaute Salzthon erst über Tage gereinigt, oder aber ausgelaugt uud die dadurch gewonnene Soole abgedampft wurde. Durch nicht zu vermeidende Wasser- einbrüche in die Tagbaue, welche damals bestanden, dürfte sich jedoch daselbst mitunter eine reichere Schöpffoole gebildet haben, welche in kleinen Kesseln zur Versiedung gelangte — ein Verfahren, welches schon in jener Zeit gewissermaßen den Übergang zur heutigen Betriebsweise der Sudsalzerzeugung annehmen läßt. Die mit dem Jahre 375 beginnende Völkerwanderung, welche halb Europa ver- wüstete uud die römische Cultur im Alpengebiete vernichtete, dürfte auch diesen Betrieb auf Jahrhunderte unterbrochen haben, nnd erst nach erfolgter Germanisirnng Noricums in der Zeit Karl des Großen finden sich wieder Nachrichten über bestehende Salzsiedereien und eine Reihe von Urkunden, die älteste wohl jene des Herzogs Tassilo vom Jahre 777, bezeugen die Verleihung von Salzsiedestätten an Klöster und Abteien durch den Landes- fürsten. Das Salz, ursprünglich Kirchen- und Priestergut, ging später in ein Regale der Landesfürsten über, welche ihren Besitz durch eigens aufgestellte Beamte, „Salzmaier", verwalten ließen, und mit dieser Zeit beginnt der eigentliche technische Fortschritt im Salinenwesen. Mit der Wiederauffindung der alten Salzstätten im XIII. Jahrhundert wurde das gegenwärtige Verfahren der Salzerzeugung durch Versiedung der am Salzberge gewonnenen sudwürdigen Salzsoole in Sudpfannen regelmäßig eingeführt, und glaubt man die Wieder- aufnahme uud Einführung eines fortschrittlichen Betriebes der alten Salzberge dem Einflüsse des bergbaukuudigeu am Hofe Mainhardts II. von Tirol lebenden Ritters Nikolaus von Rohrbach, welcher auch den Salzberg in Hall im Jnnthale 1275 entdeckte, zuschreiben zu müssen.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Oberösterreich und Salzburg
Band
6
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.03 x 24.86 cm
Seiten
650
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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