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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Seite - 296 -
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296 Von diesem Zeitpunkte an ist ein beständiger Aufschwung des Salinenbetriebes zu verzeichnen und wurde, nachdem sich aus dem Regale das Salzmonopol entwickelte, unter einer strebsamen und intelligenten Staatsverwaltung das österreichische alpine Salinenwesen durch hervorragende Fachmänner, wie von Schiller, von Panzeuberger, von Plentzner, von Schwind und Anderen mehr, in relativ kurzer Zeit auf eine Höhe gebracht, daß es den gleichen Betriebszweigen anderer Staaten gleichwertig zur Seite gestellt werden kann. Was die Gewinnung des Salzes aus dem salzführenden Thon der Alpen anbelangt, so zerfällt dieselbe, abgesehen von der Gewinnung einer geringfügigen Menge von Stein- oder Kernsalz, in zwei getrennte Betriebszweige, nämlich in die Erzeugung sudwürdiger Salzsoole in den Salzbergbauen und in die Versieduug derselben in den sogenannten Pfannhäusern oder Sudhütten. Zum Zwecke der Sooleuerzeuguug leitet der Salzbergmann Wasser, in Röhrenleitungen geführt, in die im Salzgebirge künstlich hergestellten abgedämmten Hohlräume, die sogenannten „Werke" oder „Wehren", welche etagenweise neben- und in angemessenen Verticalabständen übereinander, je nach Bedarf, angelegt werden. Um ein solches bis zu seiner horizontalen Decke, dem sogenannten „Himmel", niit Wasser gefülltes Werk auch während des nach aufwärts vorschreitenden Anslangungs- processes stets voll zu erhalten, muß wegen der dabei eintretenden Verdichtung der sich bildenden Salzsoole fortwährend eine geringe Wassermenge, die mit dem Namen „Ätz- wasser" bezeichnet wird, nachgeführt werden, bis sich allmälig das reine Wasser mit Salz gesättigt und in Soole umgewandelt hat. Bei einem Salzgehalte von 32 Kilogramm im Hektoliter wird die Soole als sud- würdig abgelassen, und das Werk kann neuerdings mit Wasser gefüllt und zur Soolen- erzeuguug benützt werden. Der ausgelaugte unlösliche Thon, Gips :c., „Laist" genannt, sammelt sich bei fortgesetztem Betriebe eines solchen Werkes am Boden desselben an. Die einmalige Füllung eines Werkes mit Wasser und die Auslaugung bis zur Sudwürdigkeit des letzteren nennt man „eine Wässerung". Dadurch, daß das Wasser nicht nur nach aufwärts, sondern auch am Umfange der Werke nach auswärts seine lösende Einwirkung ausübt und daselbst namentlich den reicheren, leichter löslichen Partien des Salzgebirges nachgeht, nehmen die ursprünglich meist rund angelegten Werke, indem sie im Laufe der auf einander folgenden Wässerungen nach aufwärts rücken, allmälig bedeutende Dimensionen und unregelmäßige Formen an und bilden so jene großen unterirdischen Hohlräume, deren horizontale Decke oft in ausgedehnter Fläche von vielen tausend Quadratmetern frei ansteht und deren von den unlöslichen Bestandtheilen des Haselgebirges überdeckter Boden oft mit unzähligen flimmernden Kryställchen von Gips übersäet ist. — Sind solche Wehrränme theilweise
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Oberösterreich und Salzburg
Band
6
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.03 x 24.86 cm
Seiten
650
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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