Seite - 315 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6

315 bergigen Straßen Vorspann. Die Pferde sind sorgfältig aufgeschirrt, und der Fnhrmann richtet auf das blankgeputzte Messingzeug an den Pferdegeschirren sein besonderes Augen- merk. Der Kutscher sitzt nie auf dem Wagen, sondern geht stets neben den Pferden einher, in den bekannten blauen Fuhrmauuskittel gekleidet. Den oft langweiligen und einsamen Weg verkürzt er sich durch Schnalzen niit der Peitsche, worin manche durch die Übung es zn einer gewissen Virtuosität bringen. Die Donan, welche Oberösterreich auf der Strecke von Passau bis Sarmingsteiu berührt, ferner der Traun-, Atter-, Hallstatter-, Wolfgang- und Mondsee Ein alter Stellwagen (Omnibus). werden mit Dampfschiffen befahren, welche sowohl den Personen- als auch den Frachten- Verkehr vermitteln. Die wiederholten Versuche, auf dem Inn einen Verkehr mit Dampf- boten herzustellen, scheiterten bisher an den schwierigen Stromverhältnissen. Von den übrigen Flüssen des Landes werden die Enns, Traun, Ager und Vöckla mit Schiffen, die Steyr und Alm nur mit kleinen Flößen befahren. Der Verkehr ist aber nicht bedeutend und beschränkt sich auf Schnitt- und Brennholz, Salz und Eisen. Oberösterreich ist ein an Naturschönheiten überreiches Land und dennoch ist es nur zum kleineren Theile den Fremden bekannt und von denselben besucht. Seit jeher und selbst in jenen Zeiten, als noch Dampfschiffe die Donau nicht befuhren und die Linz-Gmnndener Pferde-Eisenbahn nicht bestand, wendete sich schon der Fremdenstrom dem Salzkammergute