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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Seite - 322 -
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322 und Landschaftsbilder bieten, welche durch edle Contonren und abwechselnde Farben ausgezeichnet siud. Solchen Durchbrechungen der Sandsteinzone begegnet man überall, wo größere Flüsse aus dem Gebirge treten, und das Bild wird nmso anmuthiger, je breiter der Durchbruch und je umfassender der Einblick ist, also besonders da, wo an der Aus- mündung des Thales iu die Ebene ein See liegt. Da sind dann die See-Ufer zunächst vou den sanft geformten, üppig bewaldeten Sandsteinbergen begleitet, am oberen Theile des Sees fallen die schroffen Wände der inneren Ketten direet in den Seespiegel, der einen prächtigen Vordergrund um ein flaches Glacis bildet, welches die Vorstellung von der Höhe der Berge steigert. Einem derartigen Baue der Landschaft verdanken alle jene Gegenden ihren Ruhm, welche am Nordrand der Alpen als die schönsten bekannt sind, wie die des Gmuudeuer- und Attersees, des Chiem- und Tegernsees und viele andere. Demselben Gesetze folgt auch die Lage von Salzburg. Die so häufig ausgesprochene Behauptung, der Umgebung von Salzburg fehle ein See, entspringt vielleicht der richtigen Beobachtung, daß an den meisten anderen ähnlich angelegten Punkten des Alpenrandes sich Seebecken vorfinden. Es ist kaum zu bezweifeln, daß ein solches auch hier eiust vor- handen war und uur durch die große Schuttführuug des einströmenden Flusses rascher ausgefüllt wurde als z. B. der Gmuudeuer See, den die kleinere Traun noch nicht hat bewältigen können. Aber bei aller Gleichheit der Bildung besteht auch eiu für deu Aublick der Landschaft sehr maßgebender Unterschied. Es wurde schon hervorgehoben, daß für den Einblick in das Innere des Gebirges, auf dem die landschaftliche Schönheit beruht, die Breite der Lücke maßgebend ist, welche in die Flyfchzone gerissen ist. Nnn findet sich nirgends am Nordrand der Alpen eine Stelle, wo diese Lücke so breit wäre als bei Salzburg. Auf eine Strecke von etwa zehn Kilometer, vom Högel bis zum Hauusberg oder vom Stauffeu bis zum Gaisberg ist die Reihe der Flyschberge gänzlich unterbrochen. Sie sind hier nicht wie anderswo nur durch eiueu größeren Fluß durchsägt; es muß eiu Einbruch, die Versenkung einer ganzen Schichtenfolge stattgefunden haben. Daher tritt hier die Ebene in einer weiten gerundeten Bucht bis an die höchsten Erhebungen der inneren Ketten heran, welche dadurch voni Fuß bis zu deu Gipfeln sichtbar werden und, in einer mächtigen Flucht sich aufbauend, einen Anblick von ungewöhnlicher Großartigkeit darbieten, während die stehen gebliebenen Ränder der Einseukuug in sanften Linien verlaufend die Bncht an den Seiten einschließen und den Übergang zur Ebene vermitteln. Auf diesem unmittelbaren Herantreten der Ebene an die hohen Berge beruht der eigenthümliche Reiz dieser landschaftlich so berühmten Gegend. Doch nicht wegen der Schönheit der Lage, welche ja wahrscheinlich vor tausend oder zweitausend Jahren gar nicht als solche empfunden worden ist, wurde hier eine Stadt gegründet. Diese Gründung läßt sich vielmehr aus einem anderen Gesetze erklären, das sich
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Oberösterreich und Salzburg
Band
6
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.03 x 24.86 cm
Seiten
650
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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