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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Seite - 324 -
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324 sowohl am Nordrand als am Südrand der Alpen überall giltig erweist. Die Randstädte der Alpen entstanden dort, wo die größeren Flußthäler ans dem Gebirge treten, und wurden umso größer, je bedeutender die Verzweigungen der Verkehrslinie!? sind, welche an diesen Flüssen verlaufen. Die Bedeutung der Verkehrslinien wechselt sehr nach politischen nnd wirtschaftlichen Verhältnissen. Da die Stadt Salzburg zuerst unter dem Namen Jnvavnm auftauchte, als norische Stadt uuter römischer Botmäßigkeit, lag sie in einer entfernten, wenig gesicherten Grenzprovinz eines Reiches, das jenseits der Alpen seinen Schwerpunkt hatte. Die Verkehrsstraße, welche die Salzach auswärts in den Pongan, dann über den „Tanern" zur Mnr und über mehrere weitere Pässe zu den norischen Hanptorten Virnnnm und Ämona (Klagenfurt und Laibach) führte, war damals eine vom Rande des Reiches gegen den Mittelpunkt radial zulaufende, also gewiß nicht ohne Bedeutung, allerdings infolge ihrer Unbequemlichkeit weniger wichtig als die benachbarte Brennerlinie, welche von Angusta Vindelieornm (Augsburg) bis an die Grenze Italiens nur zwei Wasserscheiden zu übersteige» brauchte, während zwischen Jnvavnm und Aqnileja deren fünf überwunden werden mußten. Zur Zeit, da aus den Trümmern von Jnvavnm S a l z b u r g wieder entstand, lag die Stadt an den Grenzen der halben Barbarei gegen die ganze, an der Grenze des Agilolsingischen Baierns und der heidnischen Slavenländer. Als diese der Schauplatz einer weit ausgreifenden und erfolgreichen Mission und Colonisation wurden, wuchs die Bedeutung des Ausgangspunktes der Straßen, welche in die nen erworbenen Gebiete führten, in hohem Grade. Da aber diese Länder sich später vom baierischeu Mutterland unabhängig machten und in der Donaustadt Wien einen eigenen Mittelpunkt von der größten selbständigen Bedeutung gewannen, sank die Wichtigkeit Salzburgs als Verkehrs- knotenpunkt. Doch war es inzwischen der durch reiche Bauten geschmückte Sitz eines geistlichen Fürsten geworden, welcher ein wohlabgerundetes Staatsgebiet sein eigen nannte, nnd eiu beständiger, wenn auch uicht sehr lebhafter Verkehr über die iuuereu Pässe des Gebirges uahm hier seinen Ausgangspunkt. In neuer Zeit, als die Eiseubahueu so viele einst wichtige Plätze zur Verödung und früher unbekannte zur Blüte brachten, gelang es Salzburg, sich auf die gewinnende Seite zu schlagen. Es ist einer der bedeutendsten Eisenbahn-Knotenpunkte am Nordrande der Alpen und vermittelt vor Allem im Sommer einen großen Personenverkehr. Hingegen erscheint sein Aufschwung als Handels- oder Jndnstrieplatz in sehr enge Grenzen gebannt durch die unmittelbare Nachbarschaft einer durch hohe Zölle gewappneten Grenze, welche ein reiches unter den Augen der Stadt liegendes Gebiet ihrem Verkehr entzieht. So hat mannigfach vertheilte Gunst und Ungunst der Lage und Geschicke Salzburg uur zu einer
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Oberösterreich und Salzburg
Band
6
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.03 x 24.86 cm
Seiten
650
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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