Seite - 335 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6

335 schen, das edle Gemswild. Beson- ders seitdem von reichen Jagdfreun- den die Schafweiden angekauft wurdeu und der Viehtrieb eingestellt ist, ge- hören diese Gebirge unter die ersten Gemsreviere der engem Pfade durchschritten haben. Das Hagen- sowie das Tännengebirge sind Kalk- massen von nicht ganz 2.000 Meter relativer Höhe, welche, ähnlich wie der Untersberg, mit sehr steilen, fast durchaus ungangbaren Wänden in die Thäler abstürzen und aus ihren Höhen ausgedehnte unwirthliche Flächen tragen. Spärlich und mühsam sind die Aufstiege, nur für Schafweide geeignet die steinigen Hoch- mulden. Umso besser aber gedeiht hier, ungestört durch das Treiben der Men- Alpen. Ja selbst der Steinbock, welcher noch im späten Mittelalter hier ge- haust hat, freilich auch damals nicht ohne künstlichen Nachschub aus dem Schl°s Werfen. Zillerthale, ist neuerdings aus den Bergen Piemonts auf das Tännengebirge verpflanzt worden, und nach mancherlei Mißgeschick scheint jetzt die Fortdauer dieses prächtigen Wildes gesichert, das so vortrefflich in die wilde und großartige Landschaft paßt. Den größten und ältesten Ruhm edlen Waidwerkes genießt aber das Hagengebirge und besonders das zwischen ihm und der übergossenen Alpe eingesenkte Blühnba chthal. Im Süden, Westen und Norden von fast unzugänglichen Wänden eingeschlossen, nach