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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Seite - 342 -
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342 Er ist leider erst seither fast vollkommen zerstört worden. Im Salzachthal aufwärts gelangen wir nach Durchschreitung mehrerer Thalengen, wo der Raum für die Bahn mühsam dem Fels abgerungen ist, an die Einmündungsstelle der Gasteiner Ache. Es öffnet sich eine düstere Felsschlucht, in welcher ein stattlicher Wasserfall schäumt. Doch uur eiueu Augenblick ist dem mit der Bahn Vorbeifahrenden das Bild vergönnt; gleich darauf hält der Zug in der Station Lend-Gastein. Wir verlassen die Bahn und folgen den steilen Straßenwindungen, welche unmittelbar beim Orte Leud beginnen. Bald eröffnet sich der Blick in die Schlucht, iu der die Gasteiner Ache dem erwähnten Wasserfall zueilt. Wieder ein Klammbild, nicht so schaurig als das der Liechtensteinklamm, aber doch sehr malerisch und abwechselud. Durch eine sehr enge Stelle, wo eine mittelalterliche Burg den Pfad zu sperren vermochte, gelangen wir in die breite und ausgedehnte unterste Stufe des Gasteiner- Thales, welche 200 Meter höher als das Salzachthal liegt. Den Thalgrund erfüllen fenchte Wiesen, Felder und Wälder ziehen sich die Hänge der bis zn den Kämmen begrünten Berge hinan. Mehrere Stunden lang bleibt der Charakter der Landschaft uuveräudert, bis wir nach Hos-Gastein, dem Hauptorte des Thales, gelangen. Hier schließt sich der breite ebene Thalboden und wir sehen drei Seitenthäler zusammenlaufen, welche mit hohen Stnfen ins Hanptthal absetzen, westlich das Angerthal, östlich das Kötschachthal, durch welches verschneite Gipfel herableuchten, und in der Mitte das Thal von Wildbad-Gaftein, welches als die Fortsetzung des Hauptthales gilt. Hos-Gasteiu war im XVI. Jahrhundert der Sitz der reichen Bergherren Zott, Weitmoser und Anderer, deren prunkhafte Häuser uud Grabmäler die alleinigen Zeugen des längst verschwundenen Wohlstandes geblieben sind. Jetzt ist die Therme eine bei weitem größere und wichtigere Einnahmequelle für das Thal geworden als der Goldbergbau und Hof-Gastein nimmt insofern daran Antheil, als man eine Leitung des heißen Quellwassers vom Wildbad hierher angelegt hat. Es ziehen auch viele Badegäste den ruhigeren Aufenthalt hier dem Gedränge im Wildbade vor. Dort ist in der That Alles gedrängt, die Häuser, die Menschen, die Natur. Eine eigenthümlichere Lage läßt sich nicht leicht denken. Die Quellen brechen gerade da aus dem Fels hervor, wo das Thal in einer sehr bedeutenden Stufe absetzt. Auf eiue Strecke von etwa einem Kilometer beträgt das Gefälle der Ache über zweihundert Meter, so daß sie an einer Stelle in einem Wasserfall sich fast ganz in weißen Schaum auflöst. Unter diesem Wasserfall hervor laufen die Leitungsröhren der Quellen und um ihn herum auf den sehr steil geneigten Bergabhängen haben sich mit der peinlichsten Ausnützung anch des kleinsten Fleckchens die Häuser des Badeortes angesiedelt. Daß die Grundfesten des einen Hauses höher liegen als das Dach des vorigen, wiederholt sich uicht einmal, sondern drei- und viermal über einander. Noch vor dreißig Jahren waren diese Hänser größtentheils schlichte braune Holzgebände; seither ist das schwierige
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Oberösterreich und Salzburg
Band
6
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.03 x 24.86 cm
Seiten
650
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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