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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Seite - 382 -
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382 Die Römerzeit. So gut wir durch Funde und Nachrichten der Schriftsteller über eine beschränkte Seite des Lebens und Treibens der vorrömischen Bevölkerung Salzburgs, nämlich den Bergban unterrichtet sind, so unvollkommen ist unser Wissen über alle anderen Beziehungen nnd Verhältnisse derselben. Können wir ja nicht einmal mit Sicherheit die Nationalität bestimmen, welcher sie angehörte, um wie viel weniger die staatlichen Abgrenzungen, die politischen Zustände, den Culturgrad. Gewöhnlich hält man die Bewohner des römischen Norienms für Kelten; es gibt aber auch Anhaltspunkte dafür, daß sie germanischen Ursprungs gewesen seien. So karg fließen die Nachrichten über unsere Landstriche bei den römischen Schriftstellern, daß wir selbst von ihrer Einverleibung in das römische Reich kaum mehr als die nackte Thatsache erfahren. Drusus und Tiberins, die Stiefsöhne des Augustus, drangen im Jahre 15 vor Christi Geburt über den Brenner- paß in das nördliche Alpenvorland ein und machten dasselbe zu einem Bestandtheile des römischen Reiches. Von irgend welchen Schwierigkeiten dieser Unternehmung wird nichts berichtet; nur der Stamm der Ambisontier, den wir wohl im Salzburgischen vermuthen dürfen, leistete einigen Widerstand. Das Land wurde nicht sofort in eine römische Provinz verwandelt, sondern blieb zunächst als „rexrmin" Noricum unter der Verwaltung eines kaiserlichen Procurators, — ein Übergangsverhältniß, das bei den Römern sehr beliebt war und den Schlnß gestattet, daß in Norienm schon vorher irgend eine dem Königthum ähnliche Einrichtung und Znsammenfassung der Einzelgaue bestanden haben mag. Daß die Stadt Salzburg damals bereits vorhanden gewesen ist, scheint zweifellos. Sie begegnet uns zwei Menschenalter später, unter Kaiser Claudius, als römische Stadt- gemeinde mit dem Namen LIauäium ^uvavum. In welchem Grade das Land selbst, besonders das Gebirgsland, bevölkert und von römischer Cultur erfüllt war, ist schwer zu sagen. Die Funde an Jnschriftsteinen und Geräthschaften, die Spuren von Bauten und Ortschaften beschränken sich fast ausschließlich auf die Linie der römischen Heerstraße, welche das Land durchzog. Spuren des Straßenzuges sind uns in Meilensteinen, hier und da auch in Resten des Straßenkörpers erhalten, sowie der Verlauf durch die römischen Karten und Stationsverzeichnisse verbürgt ist. Die Straßen der Ostalpenländer hatten ihren Ausgangspunkt in Aqnileja. Sie betraten das Land Salzburg daher vom Süden aus, und zwar trafen im Lnngan zwei Straßen, eine von Noreia längs der Mnr, die andere von Tenrnia über den Katfchberg kommend, zusammen. Der rauhe Lungan ist daher gar nicht arm an römischen Monumenten. Schöne Porträtreliefs, Votiv- und Grabsteine fanden sich an mehreren Orten, besonders bei St. Michael an der Mnr. Die vereinigten Straßen überschritten dann den Radstatter
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Oberösterreich und Salzburg
Band
6
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.03 x 24.86 cm
Seiten
650
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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