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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Seite - 388 -
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ZW Regensburg und ließ sich taufen. Darauf suchte Rupert einen Ort zu einem bischöflichen Sitze und siedelte sich am Wallersee, drei Stnnden nördlich von Salzburg an. Da vernahm er nach einiger Zeit, daß nicht weit von diesem Orte, am Flusse Salzach sich die Ruinen einer alten Stadt befänden, mächtige uud kunstvolle Bauten, aber mit hohen Bäumen uud Gestrüpp überwachsen. Der heilige Bischof besuchte deu Ort, saud ihn für seine Zwecke geeignet uud bat den Herzog, ihm denselben zn überlassen. Dieser ging darauf bereitwillig ein und schenkte dem Bischof den alten Stadtgrund sanimt der Umgebung auf drei Meilen im Umkreise uud der Burg, welche sich ans dem Hügel oberhalb der Ruinen befand; der Bischof aber säuberte diese von ihrer Überwncherung und errichtete in ihnen klösterliche Gebäude und eine Kirche, die er dem Apostelfürsten Petrus weihte. Dies ist die Geschichte der Wiederentstehung Salzburgs, wie sie von der uralten Lebensbeschreibung St. Ruperts schlicht und glaubwürdig erzählt wird. — Bekanntlich ist über die genaue Datirnug dieser Vorgänge ein bereits vor zweihundert Jahren entstandener gelehrter Streit noch immer im Zuge. Die Zeitangabe» der genannten Lebensbeschreibung lassen nämlich eine mehrfache Deutung zu, wonach die Ankunft des heiligen Rnpert entweder in die Mitte oder an das Ende des VI. Jahrhunderts gesetzt wird, während eine dritte Auffassung sie an das Eude des VII. Jahrhunderts rückt, welcher Meinung anch wir folgen. Als der heilige Rupert uach Baiern kam, war daselbst das Christenthum keine neue Sache. Es hat uach glaubwürdigen Berichten schon vor Theodo christliche Mitglieder des herzoglichen Hauses gegeben, und daß Rnpert zum Bischofsitze sich nicht die erste Stadt Baierns, Regeusburg, erwählte, die damals sicherlich keine Rninenstätte, sondern bereits wieder eine ausblühende Stadt war, scheint zu beweisen, daß seine Thätigkeit mehr auf die Durchführung christlicher Mission und kirchlicher Einrichtung in den abgelegenen Theilen des Herzogthums gerichtet war, als auf die Neubekehruug eines gänzlich heidnischen Volkes und Fürsten. Anch die Ausiedluug am Wallersee erhellt in lehrreicher Weise die Verhältnisse. Wir wissen aus Urkunden und Ortsnamen, daß gerade in der Umgebung dieses Sees sich uoch eiu Jahrhundert später romanisch redende Reste der alten Bevölkerung erhalte» hatte«, und können nicht zweiselu, daß St. Rupert absichtlich gerade unter ihnen, die gewiß Christen waren, sich seinen Sitz gesucht hat. Dasselbe gilt auch von der Ansiedlnng auf den Ruinen von Jnvavum, denn auch hier finde« wir solche Spätrömer i« nächster Nähe. Der neue Platz hatte aber nebst den Vorzügen seiner Lage an dem Flusse uud am Zusammenlaufe mehrerer natürlicher Verkehrslinien noch die im Sinne der kirchlichen Vorschriften werthvolle Eigenschaft, eine Stadt vorstellen zu können, da ja Bischofsitze nur iu Städten eingerichtet werde» sollten. Daß eine herzogliche Burg erwähnt wird, beweist aber, daß der Ort keineswegs ganz verlassen war, wie denn anch die Salzquellen des benachbarten Reichenhall bereits im Betriebe gewesen sind.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Oberösterreich und Salzburg
Band
6
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.03 x 24.86 cm
Seiten
650
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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