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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Seite - 389 -
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380 Dvch scheint sich die Besiedlung noch nicht weit in das Gebirge hinein erstreckt zn haben. Eine ebenfalls sehr alte Aufschreibung, welche wenige Menschenalter später entstanden ist, erzählt auch hierüber sehr charakteristische Einzelheiten. Während noch Rupert auf dem bischöflichen Stuhle von Salzburg saß, begaben sich zwei Kirchenleute, von deueu der eine dem Namen nach ein Romane war, in die „Einöde" des Gebirges innerhalb des Passes Lneg, um daselbst zu jagen und Gold zu waschen. Da wurden sie dnrch eine überirdische Erscheinung, wie es heißt, aufmerksam gemacht, berichteten darüber dem Bischof und dieser erbaute an dem von den Himmlischen bezeichneten Ort eine Zelle und ein Gotteshans. Es ist das heutige Bischofshofen im Pongau. Aber bald wurde dieser Borposten der christlichen Cultur durch einen Einfall der heidnischen Slaven, welche wohl aus dem Lnngan oder dem mittleren Ennsthal kamen, zerstört. Erst ein Menschenalter später, als durch die Kriegszüge der Herzoge Odilo uud Thassilo die baierische Herrschaft weit gegen die kärntnerischen und steirischen Slaven vorgeschoben worden war, konnte die Stiftung Ruperts wieder erneuert werden. Aus diesen uud ähnlichen Nachrichten wird die Stellung Salzburgs zur Zeit der Gründung des Bisthums als Stützpunkt der fortschreitenden Bekehrung und Cultur klar. Das Vlll. Jahrhundert brachte die Abrnndnng und den Ausbau des Begonnenen. Zwar ist infolge der Unsicherheit der Zeitrechnung die Bischofsreihe nicht zweifellos, doch treten einzelne Persöulichkeiten, wie der energische nnd gelehrte Jrländer Virgilins deutlich hervor. In seiner Zeit wurde die baierische Kirche durch deu heiligen Bonifatius eudgiltig eingerichtet, es eutstauden iu der Nähe Salzburgs die Stifte Mondsee, Chiemsee und wahr- scheinlich auch Mattsee uud die Carantauer, welche durch salzburgische Priester bekehrt wurden, kamen zur Diöeese. Wir vernehmen von einer bischöflichen Schule, vou der Errichtung des Domcapitels nnd der Erbannng eines nenen stattlichen Münsters. Auch der Besitz des Bisthums mehrte sich in der damals üblichen Weise. Sowohl von den Herzogen als vou Privatpersonen erhielt dasselbe große Schenkungen an Land und Leuten, so daß sich sein Eigenthum schou damals über mehrere Tausende von Bauern- gütern, ausgedehnte Forste, Alpeu, Weide- und Jagdrechte erstreckte. Einen wahrhaft großartigen Aufschwung brachte für das Salzburger Bisthum die Einverleibung Baierus ius Frankenreich durch Harl deu Großen im Jahre 788. Schon einige Jahre früher war ein geborner Franke, Arno, Bischof geworden, der mit dem fränkischen Hose uud besonders mit Karls berühmtem Frennde und Rathgeber Aleuiu in engeu Beziehungen staub. Als nnn die baierischen Angelegeuheiteu neu geordnet wurden, schien es nothwendig, für dieses große Gebiet ein Erzbisthum zu gründen, uud Karls uud des Papstes Wahl fiel ans Salzburg. Ob hierbei die Rücksicht auf die Persou Arnos oder auf Salzburgs bereits erlangte Stellung in den Slavenländern entscheidend war, wissen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Oberösterreich und Salzburg
Band
6
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.03 x 24.86 cm
Seiten
650
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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