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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Seite - 392 -
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392 Die Slavenreiche verschwanden spurlos nnd die verheerenden Streifziige der furchtbar beweglichen Feinde erstreckte» sich bald bis iu die deutsche» Greuzlandschasteu. Da eiu fränkisches Gesaiumtreich nicht »lehr u»d ein deutsches Reich uoch nicht bestaud, so mußte» die Baier» sehen, wie sie allein mit der Abwehr zurechtkäme». Ein großes Heer, in welchem auch die baierischen Bischöfe mit ihre» Kircheuleuten nicht fehlten, trat den Ungarn entgegen. Irgendwo „in den östlichen Gegenden", also wohl in Niederösterreich, vielleicht auch iu Ungarn selbst, fand die Schlacht statt (907). Sie brachte eine vollständige Niederlage der Baiern, alle Anführer wurden erschlagen, darunter auch der Erzbischos Dietmar I. von Salzburg und die Bischöfe von Pasfan und Brixen. Die Folge dieses vernichtenden Schlages war der Verlust aller Länder, welche ma» mit dem Kreuze, dem Schwerte und dem Pfluge seit de» Tagen Karl des Grvßen erruugeu hatte. Der baierische Stamm wurde im Allgemeine» auf die Grenze» der agilolfingifchen Periode zurückgeworfen; die Besitzungen und der Sprengel von Westuugarn waren gänzlich uud dauernd für Salzburg verloren, wenn sich die Erzbischöse auch noch Jahrhunderte lang ihre Güter bei Steinamanger und Fünfkirchen von den Kaisern bestätigen ließen. Die Streifzüge derUngarn suchten von nuu an Baiern selbst in der schrecklichsten Weise heim. Von einer Belagerung oder Berennnng Salzburgs selbst ist uns zwar nichts über- liefert, aber die benachbarten Klöster sanken in Asche nnd in den Urkunden des Erzbischoss Adalbert (919 bis 934) werden verwüstete und leer stehende Güter selbst in der Nähe der Stadt häufig erwähnt. Erst nachdem diese Heimsuchung mehr als ein Menschenalter gedauert hatte, wurde durch die Siege Herzogs Heinrich I. von Baiern und vor Allem durch König Ottos I. Sieg auf dem Lechfeld (955) Abhilfe gebracht. — Im Allgemeinen standen die Salzburger Erzbifchöfe dieser Zeit in trefflichen: Einvernehmen mit den Königen und Kaisern aus den: sächsischen Hause. Nur Einer machte eine Ausnahme. Herold ließ sich in den Aufruhr verwickeln, welchen Lindolf 953 gegen seinen Vater Otto I. erhob. Herold wurde vou Ottos Bruder Herzog Heinrich von Baiern gefangen genommen und geblendet und bald darauf auch mit Zustimmung des Papstes von seinem Stuhle entfernt. Sein Nachfolger war Friedrich I- aus einem weitverzweigten und ansehnlichen Geschlechte, das unter dem Namen der Aribone» bekannt ist und sowohl in Oberbaiern als in Kärnten und der Ostmark damals eine große Rolle gespielt hat. Er behielt in einem heftigen Streite mit Passau um die Metropolitanwürde in den östlichen Ländern die Oberhand. Von dem Erzbischöse Hartwig, der den Ruhm der Heiligkeit genoß, wird eine anmuthige Legende erzählt. Als er einst im strengen Winter ein Gebirgsthal besuchte, schnitt er sich ein dürres Reis zu einem Stocke zurecht. Während er mit dem Stabe dahin- wandelte, begann dieser plötzlich Knospen und Blüten zu treiben, woraus die Heiligkeit des Trägers offenbar wurde. Seither heißt die Stätte des Wunders Blühnbach.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Oberösterreich und Salzburg
Band
6
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.03 x 24.86 cm
Seiten
650
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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