Seite - 415 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6

415 Salzburg zu einer uneinuehmbareu Festung zu machen, in ihrem Verdienst nicht geschmälert werden sollen. Diese großartigen Befestigungsbauten sind das Werk seiner fünfzehn ersten Regierungsjahre. Der Mönchsberg wurde durch Scarpirung der weniger steilen Ränder und die Anlage starker Bastionen an seinem Nordende unzugänglich gemacht, an mehreren Stellen desselben und an der Festung führte man große Stützmauern aus Quadern auf, ferner wurde der rechtsseitige Stadttheil mit Wall und Graben in vorspringenden Winkeln, Erzbischof Paris von Lodron. mit Ravelins n. s. w. und endlich noch der ganze Kapuzinerberg mit einer Mauer umschlossen. Allen diesen Bauten sieht man die offenbare Hast ihrer Errichtung — sind sie doch das Werk weniger Jahre — keineswegs an. Alles ist solid und häufig sogar reich, nicht ohne künstlerischen Schmuck. Dieser bestand zumeist aus prächtigen großen Wappen- schildern in hohem Relief, welche eine der eigenthümlichsten Zierden der Salzburger Bauten bildeten und zum Theile noch bilden. Durch die Demoliruug der rechtsseitigen Befestigungswerke sind viele entfernt worden; sie befinden sich jetzt meist im Museum. Die großen Kosten dieser Bauten und die noch größeren Beträge, welche an den Kaiser als Reichssteuer für den Krieg gezählt werden mußten und zusammen allerdings eine sehr hohe, schwer auf das Volk drückende Leistung darstellen, waren eigentlich das