Seite - 424 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6

424 Es folgt nun eine stille Zeit. Wie das übrige Österreich, ja wie ganz Enropa befand man sich nach den schrecklichen Verheerungen und Anstrengungen der letzten Jahre in einem Ermattungszustande, der erst in mehreren Jahrzehnten überwunden werden konnte. Mau kann sagen, eine nene Periode der Weiterentwicklung und des Aufschwunges trat für Salzburg erst währeud der Regierung Seiner Majestät unseres jetzigen kaiserlichen Herrn und besonders seit dem Jahre 1860 ein. Hatte schon das Jahr 1848 die Wieder- herstellung Salzburgs als selbständiges Kronland gebracht, so folgte im Jahre 1860 die Eröffnung der Bahnverbindungen nach Wien nnd München nnd wenige Monate später die Wiedererrichtung des Landtages. Die Möglichkeit freier Bethätigung im Kreise der eigenen Angelegenheiten nnd Interessen weckte überall neue Thatkraft und neue That, uud die Einreihung in das Netz des Weltverkehres erwies gar bald die natürliche Guust der Lage, dereu die Stadt theilhaftig ist. Der Aufschwung der letzten fündnndzwanzig Jahre ist so sichtlich, daß die Spuren früherer Stockung völlig verschwunden sind.