Seite - 445 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6

44', Evangelien des Umganges nnd am Wege eingesteckten Baumästen angekündigt und begleitet, die Twrsmnsiken spielen seierliche Weisen, die „Prangerinnen" gehen im Zuge voraus und begleiten das Allerheiligste, die Stimmen der Betenden wechseln mit der seierlichen Stille während der Evangelien und der Segenspendnngen nach den vier Welt- gegenden. Während sriiher Schützencompagnien oder Bergknappen einen gern gesehenen nnisvrmirten Bruchtheil der Pfarrbevölkeruug bei solchen Feierlichkeiten darstellten, sind Sonnenwendfeucr. in jüngster Zeit die Dorsmnsiken, als ländliche Nachahmung der Regimentsbanden, aus- gekommen nnd stehen zum Theil mit den Abtheilungen der ausgedienten Soldaten im Zusammenhang, wodurch auch die Festzüge an Feierlichkeit gewinnen. Eine eigenthümliche Sitte hat sich in Oberndorf erhalten. Am Frohnleichnamstag oder am folgenden Sonntag, Mittags zwölf Uhr, sammelt sich ans der Laufnerbrücke — sie verbindet die baierische Stadt Laufen mit dem österreichischen Oberndorf-Altach — eine Menge Volkes. Zu gleicher Zeit fährt von dem Sammelplätze oberhalb des Laufens — starke Flnßkrümmnng mit vermehrtem Gefälle — eine Anzahl „Zillen" (kleine Kähiu?) die Salzach herab und uuter der Brücke durch. In dem Augeublicke ihrer Annäherung werden von der Brücke