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Sonn- und Feiertagen aus verschiedenen Anlässen nnd Gepflogenheiten noch weitere
36 Tage der Arbeit entzogen sind.
Der feldmäßig bebaute Boden, welcher im ganzen Lande mit 65.308 Hektar nur
ein Zehntel der prodnctiven Fläche beträgt, ist allenthalben ein dem Thonboden sich
nähernder mittelguter Lehmboden. Reine Sand- oder Thonböden sind selten; es hängt
daher die Wahl der Culturen, insbesondere der Getreidearten hauptsächlich von der
geschützten und sonnseitigen Lage der Grundstücke ab. Großen Einfluß auf die Boden-
wirthschaft übt auch das ziemlich rauhe, veränderliche und feuchte Klima..Fast immer geht
der kalte, äußerst strenge Winter nahezu unvermittelt in den Sommer über, der seinerseits
häufige Gewitter, schwere Regengüsse und nicht selten Hagel bringt; die durchschnittliche
jährliche Regenmenge (506 Pariser Linien oder darüber) muß eine ziemlich große genannt
werden. Außerdem treten fast regelmäßig Spätfröste ein, gegen welche man sich im
Pinzgan und Lnngan durch das sogenannte Reifrauchen zu schützen sucht, indem man in
frostdrohenden Nächten Haufen von Reisig, Gestrüppe und dergleichen anzündet; der so
entstehende Rauch verbreitet sich im Thale und erhält sich — der Vegetation Schutz
gewährend — bis nach Sonnenaufgang.
Diese klimatischen Verhältnisse gestatten nur dem Flachlande in den Bezirken Mattsee,
Neumarkt, Oberudorf und Salzbnrg-Lend den regelmäßigen Betrieb der Dreifelderwirth-
schaft mit mehr oder weniger Weizen- und Roggenbau und entschieden vorwiegendem
Haferbau. Die Brache bleibt zum Theile unbebaut, es finden jedoch allerorts Rothklee,
Kartoffeln, Flachs und auch Futterrüben in derselben Platz. Aber selbst hier kämpft der
Getreidebau mit dem durch die strengen Winter bedingten starken Saatbedarf von mindestens
3 Hektoliter Weizen, 4 Hektoliter Roggen oder Gerste und 5 bis 6 Hektoliter Hafer per
Hektar, wodurch sich selbstverständlich die Erträge nur auf das Drei- bis Vierfache, beim
Hafer höchstens auf das Fünf- bis Sechsfache der Aussaat stellen. Im gebirgigen Theil des
Landes ist die Eggartenwirthschaft gebräuchlich, ein Betrieb, welcher als kräftigste Unter-
stützung der Alpenwirthschaft und der Viehzucht anzusehen ist und den alpinen Ländern in
landwirtschaftlicher Beziehung das charakteristische Gepräge verleiht. Bei dieser Form
der Bewirthschaftung wechselt, je nach der Lage und Güte des Bodens, zwei- bis drei-
jähriger Getreideban mit einer gleich lange dauernden Grasnutzung. In schlechten Böden
kommt es auch vor, daß ein mehrjähriger Graswuchs nur durch ein einziges Getreidejahr
unterbrochen wird. In allen Fällen drückt der hohe Saatbedarf insbesondere auf den
Ertrag der feldmäßig bestellten Grundstücke. Der Grasstand ist wohl stark untermischt mit
Kräutern und Blattpflanzen, erscheint jedoch ohne jegliche Aussaat sofort in den Stoppeln
des Getreides. Er entwickelt sich am stärksten in dem auf die Getreideernte nächstfolgenden
Jahre und gibt in günstigen Lagen Erträge von 30 bis 35 Doppeleentnern Heu und
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Oberösterreich und Salzburg, Band 6
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Oberösterreich und Salzburg
- Band
- 6
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 17.03 x 24.86 cm
- Seiten
- 650
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch