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und in Blühnbach die größten. In den anderen, gleichfalls zumeist in den Händen von
adeligen Waidmännern befindlichen Jagdbarkeiten des Hochgebirges sind Flächen von
8,000 bis 15,000 Hektar fast Regel, und es erhellt schon ans diesen Ziffern, welche
hervorragende Stellung das kleine Land Salzburg in der Pflege der Hochgebirgsjagd
einnimmt.
Die Abschußlisten Salzburgs bewege» sich iu aufsteigender Linie. In der Periode von
1874 bis 1882 kameu durchschnittlich von Rothwild 216, von Rehen 702, Gemsen 81k,
Auerhähnen 206, Birkhähnen 226, Fasauen 25, Hasen 2596 uud vou Feldhühnern 225
zum Abschuß, iu deu Jahreu 1883 bis einschließlich 1886 wurden von denselben Wild-
gattuugeu ihrer Reihenfolge nach 407,1614, 1530, 244, 221, 333, 4603 und 656 Stück
erlegt. Diese Vermehruug des Abschusses ist theilweise auf erfreuliche Erfolge der Hege, so
insbesondere beim Gemswilde, theilweise ans die vielen Agitationen wegen Wildschadens
und somit auf nothgedrnugen stärkeren Beschuß der Wildbahn zurückzuführen.
Der Gemswildstand nnd Abschuß Salzburgs ist der höchste iu unseren Alpenländern.
Er hat in der ersten der obengenannten Perioden 11, in der zweiten 21 Stück für je 100
Quadratkilometer gegen ein bis sechs Stücke in den anderen Provinzen betragen. Das
Steinwild, ehemals im heute tirolischen Theile Salzburgs und im salzburgischen Lammer-
thale am Südabhange des Tennengebirges von den Erzbischösen gehegt uud uachmals iu
Hellbruuu theils rein, theils in Krenznng mit der Hansziege gezüchtet, ist neuerer Zeit
auch im Freien mit Erfolg wieder eingesetzt worden. Heinrich Fürst vou Pleß, dessen
Jagdbarkeit in diesem Lande eine Fläche von mehr als 16.000 Hektar umfaßt, hat im
Jahre 1879 aus deu königlichen Revieren Italiens 34 Stück, und zwar 9 Böcke,
17 Geißen uud 8 Kitze, nach dem Teuueugebirge bringen lassen, von denen — nach
Mittheilungen des Forstverwalters Hoffmann — jedoch schon in den ersten Jahren eine
größere Zahl eingiug. Im Laufe der Jahre setzten die Geißen 40 bis 50 Kitze, von denen
erwiesen nur 12 anfkamen. Der Steinbock tritt hier nämlich zu früh auf die Brunft. Die
Setzzeit fällt gewöhnlich in den Monat März, während Schneestürme und Regen den
Satz leicht vernichten. Befriedigender gestaltete sich der Anzuchterfolg in den letzten
Jahren, indem drei und anch vier Kitze jährlich aufkamen, die von bereits hier gesetzten
Geißen abstammte». Der Abschuß belief sich bis zum Herbst 1887 auf sieben Böcke uud
eine Geiß, »»d soll der Stand gegenwärtig in 20 Stücken, darunter vier Böcken, bestehen.
Der Einsatz war fast dnrchwegs reiner Raee, die Blendlinge hat man abgeschossen.
Auch das Murmelwild, welches im Gebiete des steinernen Meeres stets heimisch
war, sucht man gegenwärtig wieder weiter zu verbreite». Im Jahre 1875 wurden im
Tennengebirge drei am Torrener Joch ausgegrabene Paare eingesetzt. Unser Gewährsmann
versichert, daß sie wohl gediehen und sich in den beiden Pitschberg-Alpen aus 40 bis 50 Stück
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Oberösterreich und Salzburg, Band 6
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Oberösterreich und Salzburg
- Band
- 6
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 17.03 x 24.86 cm
- Seiten
- 650
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch