Seite - 9 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7

9 Als merkwürdiger Gegensatz zu den lichten Mauern der Kalkalpen breitet sich im Süden derselben die Zone des Spatheisensteinzuges aus. Hier herrsche« mir sanfte Bergformen, grüne Matten überkleiden Knppen nnd Sättel und dichter Wald bedeckt die unteren Abhänge der Thäler. Vermöge dieser Gestaltung erscheinen die Thalgründe dieser Gegend, wie die Kaiserau bei Admont, das Thal von Johnsbach, die Radmer uud theilweise auch noch das Gebiet des Erzbaches mit einander durch niedere Sättel verbunden, während sich ihre Gewässer deu Ausweg nach Norden durch enge Schluchten der Kalkkette erzwingen müssen; die südlichen Querthäler dagegen münden alle schon nach kurzem Laus iu jene große Tie Hochthorgruppe vom Eingang in das Gesäuse. Längsdepression, welche am nördlichen Fnße des Urgebirges längs der Palten nnd Liesing bis zur Mur hinstreicht. Von Selzthal zieht das Paltenthal über Rotteumann nnd Trieben aufwärts gegeu den Sattel von Wald; breitgewölbte, bemattete Bergscheitel begleiten nnuuterbrocheu den sumpfigen Thalboden und nur dort, wo schilfumkränzt der melancholische See von Gais- horn sein schwarzes Wasser am Fuße der letzten Thalstufe ausbreitet, durchbricht ein Qnerthal den Gürtel der sanften Schieferberge nnd blicken gespenstisch bleich die Zacken des Admonter Reichenstein herab. Unter stetem Rückblick auf die finstere, schneegefleckte Kette des Böfeustein gelangen wir auf die Wasserscheide von Wald uud jenseits hinab in das Thal der Liesiug. Vermag hier das ungemein rauhe Klima kaum die dürftigsten Feld- früchte zu zeitigen, so zwingt dasselbe die dünngesäte Bevölkerung ihren Erwerb in Viehzucht