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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 38 -
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38 trotzig da, während die Umfassungsmauern und die Thürme des Hochschlosses theils in Schutt und Trümmern liegen, theils geborsten den Einsturz drohen; eine Fensterrose mit schönen gothischen Ornamenten zeigt die Stelle, wo einst die Burgkapelle stand. Dieses Schloß wurde im XII. Jahrhundert von den Herren von Stein gegründet, welche im XV. erloschen; im XVI. wurde es Besitzthum des Stiftes St. Lambrecht; dessen Priestern diente es in Kriegsläufen als Zufluchtsstätte und dessen Äbten später als Sommer- residenz; während der Aufhebung des Stiftes (1786 bis 1802) verfiel es und durch einen Blitzschlag beschädigt, ist es seitdem dem Untergange geweiht. — Und welcher Ausblick bietet sich da dem Auge des Wanderers! Es ist eines der schönsten, wenn nicht das herrlichste Landschaftsbild, das unsere Steiermark darbietet. Tief unten in mannigfaltigen Windungen liegt das grüne Murthal, belebt von dem Silberbande des Flusses, thalab schweift der Blick gegen Lind und Unzmarkt, gegenüber öffnet sich das Wölzerthal, über- ragt vom Kamme der Tauern, links erhebt sich mächtig der Pleschaitz und sein Vorberg stürzt in steilen Felsenmauern bis zur Mur ab; inmitten dieser Wände öffnen sich zwei Höhlen, eine kleinere und eine größere, nur mit Leitern und Steigeisen zugänglich; in beiden Höhlen sind Spuren von Mauerwerk erhalten, war auch Raum für Wohnungen; ob hier eine Höhlenburg stand, oder ob diese schwer zugängliche Stätte nur als Zufluchts- ort hergestellt war, um dahin zu fliehen, wenn unten im Thale feindliche Kriegsscharen hausten, ist nicht nachweisbar. Schallauu heißt dieses Höhlenschloß, der Volksmund nennt es Pnxer Lueg, Puxer Loch. Unter demselben auf einem Hügel im Thale liegen die Ruinen des Schlosses Pux. Zwei alte steirische Geschlechter hatten hier rechts und links vom Flusse ihre Heim- stätten, dort die Teuffeubach, hier die Prauckh. Unmittelbar südlich von Tenffenbach liegt eine merkwürdige Gebirgslücke zwischen der Murauer Gruppe und dem Zirbitzkogelstocke, der Nenmarkter Sattel, die tiefste Einsenknng (890 Meter) der Centralalpen auf ihrem gauzeu Zuge vom Mittelmeer bis zum Murdurchbruch bei Bruck; sie ist eigentlich eine lange, schmale Hochebene, die sich zwischen dem Schauerfelde uud dem Lindfelde erstreckt, gut bebaut mit Wiesen uud Äckern, von Gehöften und kleineren Ortschaften belebt, umrandet im Westen von den Abhängen des Kalkberges und der Grebenzenalpe und im Osten bis an das Kreuzeck und die Ausläufer des Zirbitzkogels reichend. Das Schauer- feld bildet die Wasserscheide zwischen Mur und Drau; jener fließt der Tajabach, dieser der Urtel- und der Olsabach zu. Der Urtelbach speist den Furtnerteich, die Raststelle ungezählter Scharen von Wandervögeln, welche den von der Natur dargebotenen Weg benützend hier von Nord nach Süd und von Süd nach Nord ziehen. Daß dieser Paß, dieser Sattel auch dem wandernden Menschenvolke diente, beweist die Geschichte; es ist kauin zu zweifeln, daß die Kimbern, als sie (113 v. Chr.) durch Paunonien und Noricum
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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