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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
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41 Raum abgerungen werden konnte, und betritt den friedlichen Thalkessel „In der Einöd", in dem das gleichnamige Mineralbad liegt. Wir stehen an der Grenze Kärntens, da ragt links ein riesiger Felsblock empor, auf dem trotzig und drohend als Grenzwächter des Steirerlandes einst das feste Dürrenstein lag, von dem jetzt nur noch wenige Trümmer in das freundliche kärntnerische Metnitzthal und auf das burgengekrönte und mit einem noch gut erhaltenen Mauerkranze umwallte Friesach blicken. Rechts von Tenffenbach ans einer breiten Bergterrasse schaut das prächtige Schwarzenberg'sche Schloß Schrattenberg, ein herrlicher Bau, überragt von fünf Thürmen, ins Thal. Säle und Gemächer sind großenteils mit Reliefs, Tapeten, Fresken und Ornamenten aus Zirbeuholz ausgestattet und vom Balkon bietet sich eine herrliche Fern- sicht. Nicht selten beherbergte Schrattenberg hohe Gäste; bei Hofreisen von und nach Italien wurde hier Hoflager gehalten; 1797 war es Napoleon Bonapartes, 1799 Snworoffs Hauptquartier. Gegenüber mündet das Wölzerthal, dessen oberste Gräben bis an die Hauptketten der Tauern reichen; in seinem mittleren und unteren Theile ist es breit, gut bebaut uud infolge seiner geschützten Lage fruchtbar. Sein Hauptort ist das Städtchen Ober-Wölz; «och ist es von Mauern umgeben, theilweise sind selbst die Thore und Thürme erhalten; eine Sehenswürdigkeit ist die in den herrlichsten gothischen Bau- formen sich erhebende, jüngst stilgerecht wieder hergestellte Spitalkirche St. Sigismund. — Nahe südlich von Ober-Wölz erhebt sich auf einem gegen Süd und Ost senkrecht abstürzenden Felsen, dessen Fuß ein dichter Fichtenwald umgibt, das Schloß Rothenfels, welches von seinem erhabenen Standpunkte das Wölzerthal einwärts bis zu seiner Nordumrandung, auswärts bis zur Mur beherrscht. Gut erhalten und bewohnt, zeigt es noch manche Bau- theile der alten Anlage: breite Gräben, dicke Mauern, theilweise mit Zinnen versehen, einen mächtigen Thurm, durch den die Pforte in das Innere des Schloßhofes führt, und die unteren Geschosse des alten Bergfried. Hat sich das Murthal bei Nieder-Wölz und Scheifling, das die Bahn in einer großen Curve umfährt, zu einer kleinen Ebene erweitert, so engt es sich von da bis Juden- burg wieder zu einem engen Wald- und Wiesenthale ein. In diesem ragt, Unzmarkt gegenüber, die Frauenburg empor auf einem Kegel aus Glimmerschiefer; auf halber Höhe liegt die noch gut erhaltene und benützte Kirche mit dem berühmten Grabsteine Ulrichs von Lichtenstein, des Minnesängers, und mit einem großartigen aus dem Jahre 1598 stammenden Grabdenkmale Andreas Herrn von Stubenberg, seiner Gemalin Jakobina, gebornen von Kainach, und ihrer Kinder. Darüber erheben sich malerisch umsäumt vou dunklen Nadelholzwäldern die Ruinen der Burg selbst; vor 200 Jahren war sie ein stattliches Schloß mit Thorthürmen, Basteien und ausgedehnten Wohntracten, jetzt stehen nur mehr die nackten Mauern, theilweise noch
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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