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duftigen Wiese erbaut, und alles mit deu herrlichsten Parkanlagen umgeben, die Spazier-
gänge in Hülle uud Fülle darbiete» uud zudem noch prächtige Ausblicke auf die spitzen
Kegel der Gleichenberge, auf die prachtvoll emporragende Burg Gleicheuberg, auf
Trautmannsdorf und Stradeu gewähren.
Wesentlich anders als auf dem linken Ufer der Mur ist die Coufiguratiou ihres
rechtsseitigen Flußgebietes. Nur zwischen Bruck und Graz öffnen sich noch einige grabeu-
artige Thäler: der wald- uud wiesenreiche Gamsgraben, Thal und Grabe» von Übelbach,
in welchem das große Schloß Waldstein in der Ebene und oben auf dem Bergkegel die
gleichnamige Ruine, dann der bedeutendere Markt Übelbach liegt, durch deu der Weg
zwischen lieblichen Wiesen und herrlichen Wäldern aufwärts auf die Gleinalpe und deu
Speikkogel führt, der im Zickzack verlaufende Stübinggraben und die freundliche Ein-
buchtung, in der das altehrwürdige Cistercieuserstift Rein seine Heimstätte hat. Der ganze
übrige Theil der westlichen Steiermark von dem Gleinalpenzuge bis zum Poßruck besteht
aus drei ausgebildeten, mannigfach gegliederten Flußsystemen mit zahlreichen ansehnlichen
Seitenthälern. Maßgebend für dieses Gebiet ist der Gleinalpenzng von der Stubalpe bis
zur Brucker Hochalpe im Norden, der mächtige Koralpe»zug a» Kärntens Grenze im
Westen und das Mittelgebirge Rädel und Poßruck im Süden. Der Koralpenzug trennt
sich von dem Speikkogel der Stubalpe in südlicher Richtung, streicht mit einer mittleren
Kammhöhe von 1.700 Meter über die Hirscheggeralpe zur Eiuseukung der Pack
(1.166 Meter), über welche eine Fahrstraße aus dem steirischeu Kainach- iu das
kärntische Lavautthal führt, erhebt sich jenseits derselben in einem lauggestreckten Rücken
von 1.400 bis 1.500 Meter allmälig zur Wildbacheralpe (1.805 Meter), zur Haudalpe
(1.851 Meter), über die Weineben, über welche einst eine Straße znm Transport des
Weines von Steiermark nach Kärnten führte, zur Brandhöhe (1.859 Meter), zum Mosch-
kogel (1.915 Meter), zur Hühnerstützen (1.979 Meter), zur Hochseealpe (2.010 Meter)
und endlich zum großen Speikkogel der Koralpe (2.141 Meter). Dieser Gebirgszug, aus
Urgestein bestehend, die mächtige Scheidewand der Nachbarländer, zieht sich in langen,
schön geschwungenen Linien hin, ist mit dichten, wildreichen Forsten, mit schönen Alpen-
wiesen bedeckt, auf welchen emsig Viehzucht getrieben wird; von seiner höchsten Spitze,
der Koralpe, entfaltet sich ein herrliches Aussichtsbild, das bis au die hoheu Taueru
(Hochalpenspitz), bis an die Karavanken und den Terglou reicht, den Snlzbacher Kalk-
gebirgsstock im Süden und die imposante Hochschwabgruppe im Norden umfaßt und
dazwischen die reizendsten Einblicke in die niedrigere Bergwelt des Steirerlandes und
Kärntens und in die lieblichen Thäler derselben bietet; Graz und Klagenfurt können bei
reiner Lust vou der Spitze der Koralpe gesehen werden. Südlich von ihr verliert der Zug
rasch an Höhe, senkt sich mit dem Pernitzenberge gegen die Dran ab und hängt durch deu
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Steiermark, Band 7
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Steiermark
- Band
- 7
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1890
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.09 x 22.51 cm
- Seiten
- 432
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch