Seite - 59 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7

59 Harteneggkogel mit dem Nadel zusammen. Zwischen diesen drei Bergzügen, dem Glein- alpenzng, der Koralpenkette und dem Radel-Remschnigg-Poßrnck, liegt ein reich gegliedertes Berg- und Hügelland, dessen Züge von jenen Hauptketten anslansen, Schluchten und Gräbeu iu ihren obersten Theilen und mannigfach durchrissene und ausgewaschene Thäler bilden, welche sich alle durch einen großen Reichthum an Naturschönheiten und meist auch durch üppige Fruchtbarkeit auszeichnen und dereu Gewässer drei Flußsystemen, dem der Kaiuach, der Laßnitz und der Sülm augehören, welche nach längerem Lanfe, nachdem sie viele Nebenflüsse und Bäche aufgenommen, die beiden letzteren früher noch sich vereinigt haben, der Mur sich zuwenden. Den Mittelpunkt des Kainachthales bildet die gewerbsleißige Stadt Voitsberg, überragt vou den Trümmern der alten gleichnamigen Burg und geziert durch das prächtig neuhergestellte Schloß Greisenegg; oberhalb Voitsberg am Gradenbache liegt Köslach mit seinen Kohlengruben und mit dem Eisenwerke Pichling; westlich davon auf einer Berg- stufe die vielbesuchte Wallfahrtskirche Laukowitz und nördlich Schloß Piber, in welchem sich ein k. k. Remoutendepot befindet; unterhalb Voitsberg, anf einem Bergriegel, der Fluß nnd Thal einengt, thronen die Reste des einst großartigen Schlosses Krems, von dem nur mehr der hohe Bergfried steht; flußabwärts treten die Berge auseinander und auf das breite, mit üppigen Wiesen bedeckte Thal blickt das schöne Schloß Lannach und nahe dem Ausgange in das Mnrthal Schloß Pöls herab, das musterhaft bewirthschaftete Gut des Freiherrn von Washington. Von den Thälern, welche in das Kainachthal münden, seien nur der enge felsige Teigitschgraben, das langgestreckte Södingthal, das Liebochthal, auf desseu obersten Bergreihen links die liebliche Ortschaft St . Oswald und das stolze, weit- hinschaüende Schloß Plankenwart liegen, und das Thal des Tobelbaches genannt; das letztere birgt deu Kurort Tobelbad mit seiueu Wässer» im Schoße; umgeben von prächtigen Nadelholzwäldern und den schönsten smaragdgrünen Wiesen bietet es in seinen ebenso eleganten als freuudlicheu Villen und mit herrlichen Spaziergängen im Schatten seiner Forste und auf den duftigen Rasenplätzen besonders in heißen Sommern angenehme» Aufenthalt. Westlich vo» Deutsch-Landsberg bildet der Koralpenzug vou dem weit nach Osten vorgeschobenen Reinischkogel über die Freiländer- und Stockeralpe bis zur Handalpe einen mächtigen Gebirgshalbkreis; diesem lagert sich eine ausgedehnte wellenförmige, von zahlreichen tief eingerissenen Schluchten und Gräben durchzogene Hochebene vor, auf welcher die Alpendörfer Freiland, Ofterwitz mit seiner großen, weithin sichtbare» Kirche, Maria-Glashütten »nd Trahütten, das an? Rande der Hochfläche freundlich in das tiefe Laßnitzthal hinabblickt, gelegen sind. Dieser Gebirgskranz birgt die Quellen der Laßnitz in sich und senkt sich in jähem Abfalle von Gams und Wildbach am Fuße des Rosenkogels bis Deutsch-Landsberg in das tiefe und breite Thal. In eine reizende Bucht desselben schmiegt