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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 62 -
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62 Das Raabviertel. Bis in das XVIII. Jahrhundert hinein hieß der östliche Theil der Steiermark von den Fischbacher Alpen südwärts bis über die Raab hinaus das Viertel Borau; da der alte Name längst abgekommen, so wollen wir ihn nach seinem Hauptflusse, der alles audere Gewässer iu sich aufnimmt, das Naabviertel nennen. Es reicht im Norden bis an die nordöstliche Kette der Centralalpen, die vom Rennfeld bis an den Wechsel verläuft, und beginnt an derselben mit dem Reschenkogel, von wo sich die Grenze dieses Gebietes über den Teufelstein (1.499Meter), die Pretulalpe (1.656Meter), das Stuhleck (1.783 Meter), den kleinen Pfass (1.556 Meter), den großen Pfass (1.519 Meter), den hohen Umschnß (1.738 Meter), den Wechsel (1.668 Meter), die steinerne Stiege (1.496 Meter), dann vom Schüffernbach durchbrochen bis an die dreifache Grenze von Steiermark, Nieder- österreich und Ungarn hinzieht. Im Westen und Süden wird es von der Bergkette umschlossen, welche die Wasserscheide gegen die Mur bildet; gegen Osten ist die nngarische Grenze durch den Lauf der Lafuitz markirt. Die Orientiruug über die allgemeine Configuratiou dieses Gebietes erlangt man am besten von der Spitze eines der höheren, in der Mitte desselben liegenden Berges, vom Ringkogel (795 Meter) bei Hartberg oder vom Weizer Kulm (976 Meter). Von dem iu verticaler Erhebung nicht mehr bedeutenden, doch massige» und breit hingelagerten Alpenznge im Norden löst sich eine kaum über- sehbare Zahl von Berg- und Hügelketten, welche alle parallel gegen Südosten streichen, an Höhe beträchtlich abnehmen und entweder schon in Steiermark und nahe jenseits der Grenze sich ins Tiefland verflachen. Zwischen diesen Hügelreihen liegen Thäler, welche sich in ihrem mittleren und unteren Laufe ansehnlich verbreitern und einladend gegen Osten aufschließen, daher die Grenze hier fast ganz offen liegt. Heute noch zeugen die Städte und Ortschaften sowie die Burgen und Schlösser des Raabgebietes von der einst gefährdeten Lage desselben. Nicht am Flusse, im Thale, wie man vermnthen sollte, sondern meist die letzte Bergstufe hinauf sind die Ortschaften angelegt, so Friedberg, Hartberg, Weiz, Fürstenfeld, offenbar um sie leichter befestigen und vertheidigen zu können, und wo sie im offenen breiten Thale liegen, wie Feldbach und Fehring, enthalten sie jene Schutzbauten, welche „Tabor" oder „Täber" genannt werden und aus einer die Kirche umschließenden Reihe von Wohngebäuden bestehen, welche gegen außen durch Gräbeu geschützt und mit Schießspalten versehen waren. An der Innenseite brachte man zahlreiche kleipe Wohn- und unter der Erde große Vorrathsräume an. Diese Befestigungen dienten bei Einbruch des Feindes, die Bevölkerung der Ortschaft und der Umgebung aufzunehmen und so wenigstens die Menschen vor der Wuth der Feinde zu schützen. Sie waren aber auch die letzte Position der befestigten Ortschaft, wie der Bergfried der Burgen, in
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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