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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 94 -
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94 Kaiser Karl derGroße bestimmte im Jahre 811 die Trau als Grenze der Tiöcesen Aquileja und Salzburg, welch letzteres im Jahre 798 zum Erzbisthum erhoben worden war. Das dem fränkischen Reiche gewonnene Karantanien war von jetzt an lange Zeit für die Unternehmungslust thatkräftiger Familien ein Boden, auf dem sich reichlich Ruhm und Güterbesitz erwerben ließ. Zahlreich wanderten Deutsche, zumeist Baiern, doch auch Franken uud Sachsen ein; die fränkischen und nachmals die deutschen Könige gaben wüste, herrenlose Gegenden, welche als Reichsdomänen galten, den Kirchenfürsten, Klöstern und verdienten Laien als Eigenthum oder Lehen und diese machten mit ihren Hörigen und Sclaven den Boden urbar, gründeten Dörfer und erbauten Kirchen. Besonders Salzburg ist auf dem Boden der heutigen Steiermark sehr reich ausgestattet worden: auf den frucht- baren Ebenen von Leibnitz und Pettau, im Enns- und Sulmthale, an der Raab und Sottla hatte das Erzbisthum Besitzungen. Zahlreich sind die Ortsnamen, welche in ihrer alten Form deutlich die Namen der deutschen Gründer oder Besitzer ausweisen und Namen, die auf -hart (Kart, Wald), -reit (reuten), -schlag und -moos endigen, deuten auf Ansiedlungen in waldigen und sumpfigen Gegenden. Orte, aus welchen die Slaven vor den Deutscheu zurückwichen oder in denen sie von diesen aufgesaugt wurden, behielten ihre slavischen Namen, oder man fügte doch, der Veränderung Rechnung tragend, eine nähere Bezeichnung hinzu: so hieß die jetzige Hauptstadt des Landes eine Zeit hindurch „Bairisch Graz". So hatte Steiermark eine ganz neue Bevölkerung erhalten, welche heute noch das Land innehat: Slovenen und Deutsche. Unter den Nachfolgern Karl des Großen sank die Macht des fränkischen Reiches, welches durch die Theilung im Jahre 843 in drei Theile zerfiel, von denen der östliche, das ostfränkische — später das deutsche Reich Ludwig dem Teutschen zufiel. Dieser überließ die Verwaltung Baierns und Karantaniens seinem Sohne Karlmann, der dann seinen natürlichen Sohn Aruolf damit betraute. Als Aruolf im Jahre 888 König des ostfränkischen Reiches geworden war, übergab er Karantanien seinem Verwandten Liutpold. Damals erschienen an der südöstlichen Grenze des ostfränkischen Reiches die Magyaren, welche auch Kärnten und Baiern mit Plündernngszügen heimsuchten. In dieser Noth entstanden wieder die alten, von Karl dem Großen beseitigten Herzogthümer und Liutpolds Sohn Arnols ward Herzog von Baiern. Im Laufe des X. Jahrhunderts wurde dann durch kräftige deutsche Könige den Einfällen der Magyaren Einhalt geboten und an den Grenzen zum Schutze gegen sie Marken eingerichtet; eine solche entstand denn auch in der heutigen oberen und mittleren Steiermark unter dem Namen der Kärntner Mark. Kärnten und Baiern waren in dieser Zeit bald vereinigt, bald wurden sie getrennt verwaltet; ungefähr vom Jahre 1000 an blieb Kärnten ein selbständiges Herzogthum.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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