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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 102 -
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102 besiegt und zu einem Friedeu gezwungen. Bald darauf trat aus verschiedeneu Ursachen ein Zerwürsniß mit dem Kaiser Friedrich II. ein, welcher über den Herzog die Reichsacht verhängte, ihn seiner Lande verlustig erklärte und die benachbarten Fürsten einlud, die Acht zu vollziehen. In seiner Noth griff der Herzog zu Zwangsmaßregeln, wodurch er sich der Sympathien seiner Uuterthaueu fast ganz beraubte. Wie die österreichischen fielen auch die steirischeu Vasallen und Städte von ihm ab, auch die Nachbarfürsten errangen große Vortheile, so daß er sich zuletzt nur in Wiener-Neustadt halten konnte. Zur vollständigen Unterwerfung des Herzogs erschien der Kaiser selbst aus Italien; im December 1236 war er in Graz, wo er das Weihnachtsfest feierte, dann zog er, begleitet von zahlreichen Mitgliedern des steirischen Clerns und Adels, nach Wien. Zu Enns bestätigte er im April 1237 den Ministerialen die wichtigsten ihrer alten Rechte und fügte neue hiuzu: sie sollten, wie alle Getreuen in Steiermark, Vasallen des Kaisers sein und nur vom Reichsoberhaupt beherrscht werden; sollte er das Herzogthum Steiermark je wieder vergeben, so wolle er es nicht dem Herzog von Österreich, sondern einem eigenen Fürsten verleihen. Als dann der Kaiser Österreich verlassen hatte, trat ein Umschwung ein: der Herzog eroberte sei» Land zurück und versöhnte sich mit dem Kaiser. Auch die Steirer unter- warfen sich und bald nachher erschien der Herzog in Graz (1241). Die Ministerialen mußten auf die Reichsuumittelbarkeit verzichten und die Vereinigung Österreichs mit Steiermark wurde wieder hergestellt. Seine Nichte Gertrud hatte Herzog Friedrich au Wladislav, de» Sohn des Böhmenkönigs Wenzel, zu verheiraten versprochen, aber der Kaiser forderte selbst die Hand der Prinzessin, wofür er Österreich und Steiermark zn einem Königreich zu erheben versprach. Der Herzog ging auf diesen Plan ein, doch gelaugte derselbe nicht zur Ausführung. In einem Kriege mit König Bela I V. von Ungarn fiel der Herzog am 15. Juni 1246, ohne Nachkommen zu hinterlassen. Die Lage der zwei Herzogthümer wurde nun eine traurige. Dazu kam, daß Kaiser und Papst miteinander im heftigsten Kampfe lagen. Da den Verwandten des letzten Herzogs, seiner Schwester Margaretha, der ver- witweten Schwiegertochter des Kaisers, und seiner Nichte Gertrud, welche sich eben mit dem böhmischen Prinzen Wladislav vermählte, kein Erbrecht znkam, so fielen die beiden Herzogthümer als erledigte Reichslehen an den Kaiser. Dieser schickte zuerst den Grafen Otto von Eberstein als Statthalter für beide Länder, dann den Grafen Meinhard von Görz als Statthalter nach Steiermark. Aber dessen Macht war gering, und die de» Hoheustaufeu feindlich gesinnte Partei gewann immer mehr an Boden. Der Bruder des Herzogs Ulrich von Kärnten, Philipp, welcher 1247 zum Erzbischos von Salzburg gewählt wurde, schloß Soldverträge mit dem Grafen von Pfannberg, mit Ulrich von Liechtenstein und anderen Adeligen, um sich dem kaiserlichen Statthalter widersetzen zu
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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