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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 114 -
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114 Auslieferung seines Mündels. Als sich Friedrich, der zum römischen König gewählt worden war, im Jahre 1452 nach seiner Rückkehr von Italien, wo er die Kaiserkrone empfangen nnd sich mit Eleonore von Portugal vermählt hatte, nach Wiener-Neustadt begab, wurde er hier von den unzufriedenen Österreichern, denen sich auch der Graf Ulrich von Cilli angeschlossen hatte, belagert. Die vor der Stadt aufgestellten Vorposten der Kaiserlichen wurden geworfen und gegen das offene Thor gedrängt, durch welches auch die Belagerer eingedrungen wäreu, wenn nicht der fteirische Ritter Andreas Baumkirch er mit Löwenmuth sich den Feinden entgegengestellt und sie so lange auf- gehalten hätte, bis das Thor geschlossen war. Doch sah sich der Kaiser bald gezwungen, Ladislaus au Ulrich von Cilli auszuliefern, der mm den jungen Fürsten ganz nach seinem Willen lenkte. Aber der Cillier wollte noch Größeres erreichen und auch in Ungarn neben dem König die erste Stelle einnehmen. Dort war der ehemalige Regent und jetzige Obercapitän Johann Hnnyadi, der Todfeind des Cilliers, 1456 gestorben und der junge König begab sich mit Ulrich in das von den Türken gefährdete Ungarn. Ulrich wurde jetzt zum Statt- halter dieses Reiches ernannt, aber in Belgrad kam es zum Streite zwischen ihm und Hunyadis Sohne Ladislaus. Ulrich wurde von Ladislaus überfallen und in Stücke gehauen. In der Minoritenkirche zu Cilli ward er bestattet, der Herold zerbrach unter dem dreimaligen Rufe: „Heut Graf Cilli uud nimmermehr!" den Schild des nun ausgestorbenen Grafenhauses und das Volk klagte laut. Der größte Theil der Besitzungen des vom Glücke so lange begünstigten Geschlechtes fiel an Kaiser Friedrich. So friedliebend dieser Monarch auch war, so geuosseu seine Länder doch nur selten des Friedens. Auch Steiermark zählte nur wenige ruhige Jahre. Ein beklagenswerthes Ereigniß war die Baumkircher-Fehde. Andreas Baumkircher stammte aus Wippach in Krain, aber der Stammsitz seines Geschlechtes lag bei Weißkirchen in Obersteier. Am Hofe Kaiser Friedrichs erzogen, erhielt er schon 1447 die Pflegschaft der habsburgifcheu Pfandherrschaft Schlaning (Szalouak) in Ungarn, später wurde er Obergespan des Preßburger Comitats, das der Kaiser im Pfandbesitz hatte, sowie Freiherr. Er leistete dem Kaiser große Dienste: außer bei der Belagerung von Wiener-Neustadt auch uoch bei Friedrichs III. Kampfe um die Cillier Erbschaft, endlich 1462, als der Kaiser in der Wiener Hofburg von seinen Unterthanen belagert wurde. Aber später, als sich Baumkircher enger an den ungarischen König Matthias Corvinns anschloß, erkalteten die Beziehungen des Kaisers zu Baumkircher, dem er große Summen schuldete, die er nicht zu zahlen im Stande war. Es war damals eine wilde Zeit, der Trotz der Vasallen artete oft in Widerspenstigkeit und selbst in offenen Krieg gegen den Landesfürsten aus, dem mau wie einem Feinde Absagebriefe zuschickte. Auch Baumkircher, sowie seine Genossen Hans von
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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