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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 116 -
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11k Unter seinem Sohne Maximi l ian I. (1493 bis 1519) folgten friedlichere Zeiten. Schon nnter Friedrich III. waren Klagen über den Wucher der Inden laut geworden, denen man, theilweise mit Recht, theilweise aber ohne Grund die Schuld an dem überhauduehmenden wirthschaftlichen Verfall zuschrieb; durch ihre Entfernung hoffte man die frühere Blüte des Landes wieder herbeizuführen. Öfter als sonst waren unter Friedrich die Stände versammelt worden, um Steuern zu gewähren, aber gewiß wären die Landtage noch öfter zu solchen Geldleistungen genöthigt gewesen, wenn nicht die Juden im Lande gelebt hätten, welche als „Kammerknechte" des Landesherrn zu höchst bedeutenden Leistungen verhalten wurden. Nichtsdestoweniger verlangten die Stände von Maximilian ihre Vertreibung; der Kaiser ließ sich dazu bewegen und gab am 19. März 1496 den Befehl, daß die Judeu bis zum Dreikönigstage 1497 das Land räumen sollten. Für den entfallenden Judenzins aber mußten die Stände sich zur Zahlung von 38.000 Gulden verpflichten. Die Vertreibung der Juden hatte auch die Folge, daß Maximilians Regierung, die stets geldbedürftig war, fast jedes Jahr au die Stände Geldforderungen stellen mußte, so daß also unter ihm die regelmäßigen Steuern ihren Anfang nahmen; vom Jahre 1516 sind bereits Steuerbücher erhalten und vom Jahre 1525 an ist ihre Reihe nicht mehr unterbrochen. Die Ruhe im Lande wurde 1515 durch den Aufstand der windischen Bauern gestört. Hervorgerufen durch unkluge Bedrückungen krainischer Bauern von Seite ihrer Guts- herren verpflanzte sich die Bewegung auch nach Südsteier uud selbst bis iu die Gegend vou Graz. Die hartgedrückteu Bauern verlangten die stara praväa (die alte Gerechtigkeit), das heißt die Abstellung aller willkürlichen Forderungen der Gutsherren. Der zum Feld- hauptmanu ernannte Georg von Herberstein besiegte die Aufständischen und der Landes- hauptmann Sigmund von Dietrichstein vollendete ihre Unterwerfung. Harte Strafen wurden verhängt, aber die Ursachen der Unzufriedenheit nicht beseitigt. Maximilian starb im Jahre 1519. Für die innere Geschichte der Steiermark ist seine Regierung von großer Bedeutung. Nicht allein auf dem Gebiete des Finanzwesens, sondern auch in allen übrigen Zweigen der Verwaltung erfolgten durchgreifende Ver- änderungen; Maximilian schuf die Grundlagen, auf deueu sich in der Folge der Beamten- staat entwickelte. Seine Regieruugszeit bildet daher die Übergangszeit des mittelalterlichen Lebens in die Neuzeit. Seine Erben, die zwei Enkel Karl uud Ferdinand, weilten bei dem Tode des Kaisers in fernen Landen; eine Gesandtschaft der österreichischen Länder begab sich nach Spanien, um de« Erstgebornen, Karl, König von Spanien, zur Besitzergreifung einzuladen; die Abgeordneten Steiermarks waren Sigmund von Herberstein und Hans Hofmann
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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