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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 121 -
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121 er der Mitwirkung der Stände zu der militärischen Sicherung von Jnnerösterreich gegen die fortwährend drohenden Angriffe der Türken nicht entrathen konnte. Ja er ließ sich auf dem Ausschußlandtage zu Bruck an der Mnr 1578 herbei, die Abhaltung des evangelischen Gottesdienstes durch angestellte Prediger, sowie den Bestand evangelischer Schulen in Graz, Judenburg, Laibach und Klagenfurt zu gestatten, überhaupt die Gewissensfreiheit der Bürger im Allgemeinen anzuerkennen, wenn die Prädicanten sich aller Angriffe gegen die katholische Kirche enthielten. Den Ständen selbst sollte ihre religiöse Überzeugung wie bisher freistehen. Einer schriftlichen Ausfertigung dieser Zugeständnisse verweigerte er jedoch seine Unterschrift, die Bemerknng, er habe für sich und seine Nach- kommen die Zugeständnisse gemacht, strich er in dem ihm vorgelegten, von den Ständen verfaßten Protokolle durch. — Das Aufsehen, welches die Vorgänge von Bruck in der katholischen Welt hervorriefen, die Siegesgewißheit, welche die Protestanten nach derselben unkluger Weise zur Schau trugen, und die Vorstellungen der Erzherzogin Maria sowie ihrer baierischeu Verwandtschaft veranlaßten Karl in den letzten zehn Jahren seiner Regierung zu einer strammeren Vertretung der katholischen Interessen, namentlich durch den Ausschluß aller Protestanten aus seinem Hofstaate und das Verbot für die Bürger von Graz, ihre Kinder in die Stiftsschule zu schicken. Die Opposition nahm daher bis zu seinem Tode stetig zu und führte selbst zu einigen gewaltthätigen Ausbrüchen. Erzherzog Karl war der Organisator der Grenze. Er ordnete die Beziehungen der innerösterreichischen Hinterländer zu derselben, errichtete eine Reihe von Blockhäusern, sorgte für genügende Besatzung in denselben, erbaute die nach ihm benannte Festung Karlstadt und verstärkte das „Hauptschloß Graz" durch den Bau von starken Bastionen und Thoren. Zu allen diesen Unternehmungen und Einrichtungen mußten die Stände namhafte Beiträge bewilligen. Außer den Geldsummen, welche sie dem Landesfürsten zu Vertheidiguugsmittelu erlegten, leistete das Land im Falle eines feindlichen Angriffs die „Landesrüstung" mit 634 „Gültpferden" und mit dem Aufgebot des dreißigsten Mannes oder 2.00l) Büchsenschützen, also drei starken Fahnen Reiter, meist Arkebusiereu, uud füilf bis sechs Fähnlein deutscher Knechte. Vom letzten Jahrzehnt des XVI. Jahr- hunderts an wurden diese Truppen nicht mehr von den verpflichteten Gültenbesitzern gestellt, sondern geworben und aus den Matrikularbeiträgeu bezahlt, welche die Landstände zu entrichten hatten. Es gab damals in Steiermark noch Familien mit sehr ausgedehntem Grundbesitze, so daß die Leistungen einzelner für die Landesvertheidigung dem Contingente eines deutschen Reichsfürsten gleichkamen. Die Stubenberge stellten 52 Pferde und 162 Büchsenschützen, ein Kurfürst des heiligen römischen Reiches rückte mit 60 Mann zu Roß und 277 zu Fuß aus; der Abt von Admout kam den Bischöfen von Speyer oder Passall gleich, ein Windischgrätz, Saurau oder Herberstein dem Markgrafen von Baden
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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