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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 122 -
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122 oder dem Herzog von Brannschweig-Lünebnrg. Von den Geldern, welche der Reichstag für den Türkenkrieg und die Grenzvertheidigung ab und zu votirte, kam nach Steiermark nichts, Landesfürst und Stände beklagten sich wiederholt sehr bitter darüber, daß sie vom Reiche so gut als verlassen und preisgegeben seien. Ein von dem bewährten Rathe Kaiser Ferdinands und seiner Söhne, Hans von Cobenzl, herrührender Plan, dem deutschen Orden, dessen Comthnr Cobenzl in Laibach war, ein Gebiet an der windischen und kroatischen Grenze (etwa Kanischa oder Kopreinitz) abzutreten, damit der Orden mit einer entsprechenden Anzahl von Rittern darin sich niederlasse und den ihm obliegenden Kampf gegen die Ungläubigen wieder beginne, fand bei den Balleyen von Franken und am Rhein, die sich in ihrem reichlichen Lebensgenusse nicht stören lassen wollten, keinen Anklang und mußte, obwohl ihn Kaiser Maximilian auf dem Deputationstage von 1577 kräftig befürwortete, aufgegeben werden. Die Kriege dieser Zeit wurden von den Türken nicht im Stile Snleymans geführt, sie wurden — da zwischen dem Kaiser und dem Sultan jährlich der Waffenstillstand erneuert wurde — als Privatangelegenheit der benachbarten Paschas betrachtet, deren Raubzüge Kroatien, Krain und Steiermark unaufhörlich bedrohten und fast Jahr für Jahr kostspielige Rüstungen und Truppenaufstellungen nothwendig machten. Die Über- nahme des Oberbefehls über das gesammte Grenzgebiet von der Dran bis an die Adria durch deu Erzherzog (1578) verursachte diesem und seinen Ländern zwar neue Lasten und Sorgen, aber auch die Möglichkeit, in die Vertheidigung endlich ein System zu bringen und durch Instandhaltung der festen Plätze, welche von den Ungarn und Kroaten dem Verfall preisgegeben waren, wenigstens gegen den ersten Anprall der Feinde Schutz zu gewähren, bis die Contingente von Jnnerösterreich heranziehen konnten. Für die Bewaffnung der letzteren hatte die steirische Landschaft besonders ausgiebig gesorgt, indem sie in ihrem Zeughause in Graz große Vorräthe von Schutz- und Trutzwaffen anhäufte, welche im Falle der Mobilisiruug des Aufgebotes sofort zur Verwendung kommen konnten. In den letzten Regierungsjahren Erzherzog Karls nahmen die Beunruhigungen an der Grenze einigermaßen an Heftigkeit ab, Karl konnte daher sein Augenmerk wieder friedlichen Unternehmungen zuwenden, deren bedeutungsvollste die Stiftung der Universität in Graz war (14. April 1586). Diese war zwar höchst unvollkommen, da sie nur aus der theolo- gischen und der philosophischen Facnltät bestand, auch war ihr Wirkungskreis ein von vorneherein beschränkter, da die Leitung sowie die Besetzung aller Lehrstellen ausschließlich dem Jesuitenorden übertragen war, ihre Bedeutung kann daher mit der von älteren akademischen Instituten universellen Charakters, welchen Wien und Prag selbst während der katholischen Reaction zu bewahren wußten, nicht verglichen werden; trotzdem war dadurch eine Culturstätte geschaffen, die das Land in den zwei Jahrhunderten des
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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