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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 128 -
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128 abgelegenen Thälern von Obersteiermark, namentlich im Ennsthal und im oberen Mur- thal, konnte derselbe niemals ganz ausgerottet werden. Als Erzherzogin Maria, welche wenige Tage vor dem Erlasse des Religionsedictes zur Vermählung ihrer Tochter Margarethe mit dem König Philipp III. nach Spanien gereist war, wieder an den Hof nach Graz zurückkehrte, war das große Werk, durch welches die Regierung ihres Sohnes für alle Zeiten gekennzeichnet ist, glücklich vollbracht; der katholische Ekerns, an desseu Spitze die Bischöfe Georg Stobäns von Lavant und Martin Brenner von Seckau für die Wiedererstarkuug ihrer fast gänzlich beseitigten Herrschaft gestritten hatten, begann nuu in Verbindung mit dem von der Regierung besonders bevorzugten Jesuitenorden die Anpassung der durch den weltlichen Arm ihrer Obsorge überlieferten Seelen für die Anforderungen eines Glaubens, dem sie sich nur durch den Verzicht auf die Heimat uud den größten Theil von Hab und Gut hätten entziehen können. In der Bekämpfung der Türken kam Ferdinand nicht so leicht zum Ziele als in der konfessionellen Politik, er hatte im Gegentheil einige empfindliche Verluste zu erleiden. Die Feste Kanischa wurde am 20. October 1600 vom Feinde genommen, weil man den Befehlshaber Georg Paradeiser zu lange ohne Unterstützung gelassen hatte. Der Versuch des Herzogs von Mercoenr, den Platz zu entsetzen, mißlang, und trostlos endete auch der im darauffolgenden Jahre unternommene Feldzug des Erzherzogs zur Rückeroberung von Kanischa, obwohl dafür die ganz ungewöhnliche Zahl von 23.000 Mann zu Fuß und 4.500 Reitern aufgebracht und von Radkersburg aus ins Feld geführt worden war. Die Einfälle beutelustiger Scharen in Steiermark wiederholten sich daher in den nächsten Jahren, bis der vom Kaiser geschlossene Friede von Szitva-Torok (1606) die Feind- seligkeiten für einige Zeit unterbrach. Von den Leiden des dreißigjährigen Krieges blieben die Alpenländer verschont, infoferne sie wenigstens keinen Feind im Lande sahen, sondern mit Werbungen und Steuern allein heimgesucht wurden. Eine Aufforderung zum Anschlüsse an die böhmische Erhebung, welche an die protestantischen Stände der Steiermark gerichtet wurde, als gerade Wien von den Rebellen unter Thnrn und von Bethlen Gabor bedroht wurde, fand bei den Steirern keinen Widerhall, ihre Anhänglichkeit an den Landesfürsten hielt sie ab, die Verlegenheit, in welcher dieser durch den Abfall anderer Provinzen gerathen war, zu Gunsten der Religionsfreiheit auszunützen. Als Ferdinand nach dem Tode des Kaisers Matthias berufen wurde, die Leitung der deutschen Linie des Hauses Österreich zu übernehmen und den gesammten Länderbesitz desselben sammt der Kaiserkrone in seiner Hand zu vereinigen, hörte die politische Selbst- ständigkeit von Jnnerösterreich wieder auf. Der Kaiser und seine Familie hielten sich nur sehr selten und auf kurze Zeit in Steiermark auf, so daß Graz deu Charakter einer
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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