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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 130 -
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130 ständischen Aufgebote, sondern in den kaiserlichen Regimentern vereinigt war, die nach dem dreißigjährigen Kriege nicht mehr anfgelöst wurden, sondern sich in bestimmten ihnen zugewiesenen Bezirken ergänzten. Im Jahre 1664 wnrde der Großvezier Ahmed Köprili ganz nahe der steirischen Grenze bei St. Gotthard von einem Heere unter Montecnccoli zurückgeschlagen, iu dem sich Streiter aus alleu christliche» Staaten befanden. An der Verschwörung, zu der sich einige Magnaten infolge des ungünstigen Friedens von Vasvär hinreißen ließen, uahm anch Graf Hans Erasmns Tattenbach, einer der reichsten Grundbesitzer der Steiermark und Mitglied der iunerösterreichischen Regierung, theil, sie wurde jedoch verrathen und Tatteubach büßte mit dem Tode (1670). Während des ruhmvollen Kriegsjahres 1683 wurden die Grenzen des Landes, zu deren Schutze nicht die nothdürftigsten Vorkehrungen getroffen waren, dnrch die verheerenden Streifzüge der Türken und der mit ihnen verbündeten Magyaren vielfach verletzt. Die Siege der kaiserlichen Waffen unter dem Prinzen Eugen von Savvyen sicherten das so oft und schwer heimgesuchte Land für immer vor ähnlichen Gefahren. Die kriegerischen Leistungen der Steiermärker bilden von da ab einen Theil der Geschichte der kaiserlichen Armee, deren Blätter genug Beweise ihrer Tapferkeit und standhaften Ausdauer bieten. Es gibt kaum eine ueuueuswerthe militärische Action Österreichs, bei welcher nicht ein steirisches Regiment nnd steirische Adelsangehörige betheiligt gewesen wären. Im Laufe der folgenden Ereignisse gehörte zu den hervorragenderen Momenten von politischer Bedeutung die Annahme der pragmatischen Sanction Kaiser Kar ls VI., welche schon am 10. Juni 1720 im Landtage ausgesprochen wurde; 1728 nahm der Kaiser, begleitet von seiner Gemalin Elisabeth Christine und der elfjährigen Maria Theresia, die Erbhuldigung in Graz selbst entgegen, bei welcher Gelegenheit die Stände der Steiermark zum letztenmal durch eine Deputation vou dem Laudesfürsteu deu Eid auf ihre Verfassung entgegennahmen und in glänzenden Festlichkeiten den Ersatz für den Mangel wirklicher politischer Bedeutung zu bieten suchten. An der Verwaltung des Landes nahmen sie uur mehr sehr geringen Antheil; durch die Aushebung der innerösterreichischen Regierung, deren Aufgaben Karl VI. der neu geschaffenen Hofkanzlei der österreichischen Erbländer übertrug, kam der Schwerpunkt der Regierung nach Wien und verblieb daselbst, auch als unter Maria Theresia das steiermärkische Guberuium als Uuterbehörde errichtet wurde. Die eentralistische Strömung in der Regiernngsform der durch die pragmatische Sanction als untrennbar erklärten österreichischen Staaten erreichte ihren Gipfelpunkt unter Josef II., der sogar das Amt des Landeshauptmanns nicht mehr besetzte und den steirischen Herzogshut, der doch schon lange nur mehr ein Schaustück gewesen war, nach Wien bringen ließ. Die ständische Reaction, welche seinem Nachfolger Leopold II. die Befestigung der Regierung so sehr erschwerte, kam anch iu Steiermark znm Ansbrnch nnd
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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