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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 132 -
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132 führte zu einigen erregten Auseinandersetzungen und mehrfachem Schriftwechsel, endete jedoch mit dem vollständigen Siege der Regierung, die au die steirischeu Stände nicht das geringste jener Rechte abtrat, die sie ihnen allmälig entzogen hatte. Die religiöse Bewegung, welche in der zweiten Hälfte des XVII. Jahrhunderts fast erstorben schien, erhielt durch die Salzburger Emigration neue Nahruug und erwachte vor Allem im Emisthal, wo sich plötzlich ganze Gemeinden (Ramsau) evangelisch erklärten. Man suchte dieselbe dadurch zu unterdrücken, daß man den aus dem „Reiche" kommenden Agitatoren nachstellte und diejenigen Personen, welche zu keiner Art der Anerkennung des katholischen Glaubens zu bewegen waren, zur Transmigration (zwangweisen Übersiedlung) uach Siebenbürgen vernrtheilte, wo sie eine Reihe eigener Gemeinden bildeten. Auch unter Maria Theresia haben wiederholt solche Verschiebungen stattgefunden. Erst das Toleranz- patent Josefs II. (1781) endete den zweihundertjährigen Kampf, indem die Protestanten dadurch das Recht erhielten, Pfarrgemeinden zu begründen und darin ihre Religion ungehindert auszuüben. Das XVIII. Jahrhundert hatte — abgesehen von dem Knrutzeneiusalle des Jahres 1704, der durch deu Räköczy-Aufstaud in Ungarn veranlaßt war — der Steiermark keiueu Feind ins Land gebracht, bis kurz vor der Wende desselben die Franzoseneinfälle dem lauge bewahrten glücklichen Friedenszustande ein jähes Ende bereiteten. Das Heer, mit welchem Napoleon Bonaparte 1796 bis 1797 ganz Oberitalien erobert und die österreichische Armee in einer Reihe von Schlachten und Gefechten zurück- geschlagen hatte, überschritt auf der alten Kaiserstraße von Kärnten aus die Grenzen des Landes. Am 4. April 1797 stand Bonaparte in Scheisliug auf steirischem Boden und sandte ein Corps uuter General Bon nach Murau, um sich beim Vormarsche den Rücken zu decken, ein zweites unter Masseua das Murthal hinab bis Knittelseld und zur Besetzung der Straße über den Rottenmanner Tauern. Am 7. April trug er von Judenburg aus den österreichischen Generalen Bellegarde und Merveldt einen Waffenstillstand an, nachdem er schon vorher von Klagenfurt den sogenannte» „philosophischen" Brief an Erzherzog Karl gerichtet hatte, in welchem er seine Bereitwilligkeit zum Friedensschlüsse vom Stand- punkte der Humanität aus begründen wollte. Thatsächlich wurde es ihm aber höchst bedenklich, mit einer Armee von kaum 40.000 Maun in das Herz der Alpenländer vorzudringen, deren Bewohner den Ruf der Tapferkeit uud Waffengewandtheit nie verloren hatten. Schon hatten die Tiroler denselben glänzend gerechtfertigt nnd die in ihr Land eingedrungenen Franzosen im Etschthal und im Pusterthal zurückgedrängt. Wien rüstete sich zur Vertheidigung der Stadt und zur Aufstellung von Freiwilligencorps, in Ungarn war die Jufurrection bereits aufgeboten und in Kärnten und Steiermark waren die Bauern bereit, sofort dem Beispiele Tirols zu folgen uud Schützencompagnien zu
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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