Seite - 137 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7

137 Napoleon verlangte von dem Lande Steiermark eine Contribntion von 4-1 Millionen Francs nnd ließ, als diese enorme Summe nicht aufgebracht werden konnte, eine Anzahl hervorragender Edelleute nnd Bürger von Graz als Geiseln festnehmen. Am 4. Immer 1810 verließe» die Franzosen Graz, und seither hat kein Feind mehr steirischeu Bodeu betreten. Das politische Leben nahm seit jener Zeit überhaupt einen sehr ruhigen Verlauf. Das Sturmjahr 1848 hinterließ neben dem Andenken au die tapferen Thaten der steirischen Regimenter unter Feldmarschalls Radetzky Führung in Italien nur Erinnerungen an die Schloß Eggenberg bei Graz. unschädlichen und erheiternden Thorheiten der Grazer Demokraten. Die Entwicklung der Steiermark auf geistigem und ökonomischem Gebiete wurde iu der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts wesentlich durch den Erzherzog Johann angeregt, der im Lande seinen dauernden Wohnsitz nahm und sich durch die Gründung großer Lehr- und Mldnngs- anstalten (Joanueum), der Landwirthschafts-, der Brandschadenversichernngs-Gesellschaft nnd vieler wissenschaftlichen nnd wohlthätigen Vereine den noch hente in tiefgehender Anhänglichkeit sich äußernden Dank des ganzen Volkes erwarb. Als durch das Oetoberdiplom von 1860 nnd das Februarpateut vou 1861 die Völker Österreichs zur Mitwirkung an der Gesetzgebung des Staates bernsen wurden und das Princip der Selbstverwaltung in Gemeinde, Bezirk und Land wieder zur Geltung gelangte, fanden sich in Steiermark Männer von Begabung und patriotischer Gesinnung,