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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 146 -
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146 Bei ersterem Spiele, auch „ Schmaraggeln" genannt, wird von den in zwei Partien getheilten Spielern von vier Seiten, deren jede ein „Bot" genannt wird, mit einer etwa kopfgroßen Kugel auf eine Distanz von mehreren Metern nach den in gleicher Ordnung wie beim Kegelscheiben aufgestellten Kegeln geworfen. Das „Meilenspiel" ist nur in den an Kärnten grenzenden Gegenden Obersteiers üblich. Die Spieler sind gleichfalls in zwei Partien getheilt, deren jede eine große Kngel besitzt, die abwechselnd auf der Straße weiter geworfen wird, bis das oft ein bis zwei Stunden entfernte Ziel erreicht ist; diejenige Partie, welche weniger Würfe gemacht, hat das Spiel gewonnen. Zuweilen wird die Kugel nur mit einem Prügel oder dergleichen geschlagen oder fortgestoßen, in welchem Falle dann das Spiel „Kugelschlagen" genannt wird. Von den in Steiermark üblichen Gesellschaftsspielen seien hier nur genannt das „Tops-" und „Stockschlagen" und das „Weibertauschen". Manche Spiele, wie das „Orgelstimmen", „Keanstockspreugen", „Bischofeinweihen", „Sterngncken" n. s. w. sind Vexirspiele, bei denen Uneingeweihten auf mehr oder weniger unzarte Weise oft ziemlich arg mitgespielt wird; andere wieder, wie z. B. das „Roßbeschlagen", „Bauer und Bader" und dergleichen bringen einzelnen Ständen geläufige Hantierungen in pantomimischer Weise zur Darstellung. Auch die fröhliche Kinderwelt hat ihre Spiele, wie z. B. „Frau Sonne", „Guggaberl", „Goldue Brucken fahren" und noch viele andere, welche jedoch auch in den übrigen Alpenländern mehr oder weniger bekannt sind. Wenden wir uns nun dem steirischen Bauernhause zu. Es ist weniger geschlossen und breitbehäbig als das tirolische und typischer als das kärntnische; es ist tüchtig in der inneren Eiutheiluug und ernst von Aussehen. Die älteren ländlichen Wohnhäuser sind mit Rücksicht auf die herrschenden klimatischen Verhältnisse meist aus Holz erbaut und ruhen auf einem steinernen Unterbau. Sie bestehen in der Regel aus vier mit kleinen Fenstern versehenen Räumen, aus dem Vorhause oder der „Lauben" in der Mitte, mit dem Aufgange zum Dachboden, aus der „Rauchstube", dem gegenüberliegenden „Stübel" und einer „Kammer" nebenan, welche zugleich als Keller benützt wird. Manche dieser Häuser wurden durch spätere Zubauten erweitert, welche gleichfalls Zimmerräume und bei etwas abdachiger Lage unterhalb einen Keller enthalten. Die „Rauchstube", welche Küche und Wohn-, oft auch Schlafzimmer zugleich ist, enthält den offenen Kochherd, neben diesem den Backofen, unter dem sich wieder der Hühnerstall befindet, und den „Saukesselofen". Dem Kochherd gegenüber in der Ecke steht der massive Eßtisch und über demselben ein schlichtes Hausaltärcheu; außerdem befinden sich hier noch Wandbänke mit Laden, Wandgestelle, eine Schwarzwälderuhr und endlich oft auch das breite Bett, welches tagsüber mittelst einer Holzdecke zugedeckt wird, um als Küchentisch benützt werden zu können. Die aus Holzpsosteu bestehende Decke wird von einem dicken
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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