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Stallungen mit Ausgängen in den Hof, in welchem sich der Düngerhaufen breit macht.
Um den Hof zieht sich ein erhöhter, von dem weit vorspringenden Dache gedeckter Treppel-
weg ohne Geländer, die „Grädu" oder „Greadu" genannt. Hinter den Stalluugeu befindet
sich der von einem „Spältenzann" eingeschlossene „Sauanger"; in diesem steht gewöhnlich
auch die „Linsatstampfen".' Wo zu einem solchen Gehöfte auch ein Weingarten gehört,
befindet sich gewöhnlich dem Ausfahrtsthore gegenüber ein freistehender Keller mit der
Wein- oder Obstpresse im darüberliegenden Stockwerke. Wohl dieselbe centrale Anlage,
Untersteirisches Bauernhaus (Centralsystem).
aber etwas abweichend hinsichtlich der Lage des Wohntractes sind die „einschichtigeil", au
„Gstetteu" ^ liegeudeu Gehöfte iu der nordöstlichen Steiermark, indem daselbst die Wohn-
gebäude rückwärts an der aufsteigenden, die Stallungen aber vorne an der abfallenden
Seite sich befinden. Eine andere Eigenart an diesen Gehöften ist auch, daß sich die um
den Hof ziehende „Greadn" gegenüber dem Hausthore zu einem Vorsprung erweitert,
woselbst Tische und Sitzbänke angebracht sind und in schöner Jahreszeit die Mahlzeiten
eingenommen werden.
In den westlichen Theilen des Mittellandes trifft man hier und da eine andere
Anordnung; es enthält der hohe steinerne Unterbau die Stallungen und dergleichen, das
> Leinölstampfe. — * Berglehne.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Steiermark, Band 7
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Steiermark
- Band
- 7
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1890
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.09 x 22.51 cm
- Seiten
- 432
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch