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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 150 -
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150 hölzerne Oberstockwerk bildet den Wohntraet des Landmanns. In den südlichen Gegenden der östlichen Steiermark, von Radkersbnrg aufwärts, macht sich an älteren Bauten die in Obersteier übliche Anlage bemerkbar, nur daß die Wirthschaftsgebäude meist parallel mit dem Wohuhause laufen, seltener sich im Winkel an dieses schließen. Zu einem eigentlichen steirischen Bauernhause gehören auch der „Feldkasten" uud das „Ausuahmshäusl" oder „Stöckl". In ersterem, einem einsam stehenden Holzbau auf gemauerter Unterlage mit hohem Giebeldache, bewahrt der Laudmaun seinen Erntesegen. Das letztere ist meist ein sehr einfaches Häuschen; in Mittelsteier findet man solche mit ausladendem Oberstockwerk uud meist um so viel höher, als sie im Geviert allzu schmal bemessen sind. Reichere Grundbesitzer haben auch noch ihre Huben, bei denen das wohnliche Gelaß für den „Moar" und das Gesinde mit den Aufspeicherungsräumen baulich in Eins zusammengezogen ist. Erwähnung verdienen auch die „Söllhäuser" oder „Söller", kleine, oft gauz nette Holzbauten, in welchen besitzlose dürftige Leute, Taglöhuer, Handwerker und dergleichen, bequeme uud billige Unterkunft finden. Endlich gehört zu jedem größereu einschichtigen Bauernhofe auch die „Bad-" oder „Brechelstube", und was ein echter steirischer Bauer ist, der für alles, was er braucht, seine Mittel beim Hause hat und Haus- arbeiten entweder selbst ausübt oder durch auf die „Stör" berufene Handwerker verrichten läßt, so besitzt ein solcher für seine Bedürfnisse auch noch seine eigene Mühle, Zengschmiede uud Zimmerhütte. Wie der Steirer sich sein Haus den klimatischen und örtlichen Verhältnissen entsprechend gebaut hat, so hat er denselben auch seine Kleidung angepaßt. Gemeiniglich gilt das „Steirergwand" zugleich auch als das Kleid des Hochgebirgsjägers; die ältere Tracht des Volkes aber war eiust auch die der bevorzugteren Gesellschaft, nur daß sie aus deren Kreisen von der Mode verdrängt wurde, währeud sie sich auf dem Lande, und zwar im Gebirge, bei dem zähen und beharrlichen Sinne der Bevölkerung viel längere Zeit erhalten hat. Heutzutage besteht die Kleidung des Steirers aus einem dunkelgrünen Hut mit breitem, oft hellgrünem Bande, geschmückt mit einem Gamsbart, Schild- oder Auerhahu- stoß oder einem Geierflaum, iu schöner Jahreszeit wohl auch mit eiuem Sträußcheu „selbstbrockter" farbenprächtiger Alpenblümlein geziert; ferner aus einer grauen, grün ausgeschlageuen Jacke, uuter welcher der rothe „Brustlatz" und darüber die grünen Hosen- träger hervorschauen; dann aus der „ircheuen", zuweilen zierlich ausgenähten Kniehose mit dem besonderen Seitentäschchen für das „Eßbesteck"; endlich aus den gewöhnlich grünen oder grauen Wadenstrümpfen uud de» hohen, mit derben Nägeln beschlagenen „Bund- schuhen". Um den Hals ist ein lose gebundenes, meist grellfarbiges Halstuch geschlungen; hier und da findet man anch noch den früher häufiger als jetzt üblichen Ledergnrt um die
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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