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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 154 -
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154 bedienten sich auch gleichgestalteter schwerer Hauben aus schwarzen Perlen gestickt. Des- gleichen erfreuten sich auch die schwarzsammteneu, oft goldbortirten „Bundhauben", mehr noch aber die hochgestülpten, sammt- und goldgebrämten „Drathelhanben" einer großen Verbreitung. Im Salzkammergute findet man noch alte Bauersfrauen mit einer Pelzmütze im Winter, sonst aber mit einem hohen, breitkrämpigen weißen Filzhut auf dem Kopfe. Ziemlich allgemein beliebt, besonders im Oberlande, waren ehemals sehr breitrandige, an den Krampen außen mit schwarzem, saltigen, innen mit rothem Seidenstoffe belegte Frauen- hüte mit niederem flachen Gupf aus weißem Filz. Im obersteirischen Mnrthale tragen die Frauenzimmer noch jetzt gerne schwarze Männerhüte aus feinem, langhaarigen Filz, die oft kokett aufgesetzt werden und nicht übel zu Gesichte stehen; in einigen Gegenden, nahe der kärntnischen Grenze findet man solche Hüte mitunter sogar mit Goldquasten geziert. Gewöhnlich wurden früher die Hüte über eine Lodenhaube getragen, heutzutage häufig über das fchwarzseideue Kopftuch, im Salzkammergut aber bedecken die Mädchen gerne ihr bloßes gelocktes oder in Zöpfen geflochtenes Haupthaar mit einem grünen Steirerhnt. Berühmt waren die Snlmthaler Frauenhüte, flache, gelbe aus Stroh geflochtene Sonnenhüte mit niedrigem Gupf, daran zwei seidene Schlingen prangten und überdies eine breite Bandschleife unter dem Hute und bis über den halben Leib herabhing; solche Hüte besserer Qualität hießen „Raindlhüte", während die minderer Gattung „Goggen" oder „Moidlhüte" genannt wurden. Es gab auch schwarze, selbst grüue Sonnenhüte, welche zumeist in der Staiuzer und Ligister Gegend getragen wurden. Fassen wir das, was über die Kleidung des deutschen Steirers gesagt wurde, noch- mals kurz zusammen, so finden wir, daß diese Tracht dem Manne das Ansehen von Kraft und Fülle, vereint mit einer gewissen Leichtigkeit und Gewandtheit verleiht, in der des weiblichen Geschlechtes gefällige Einfachheit, aumnthende Sittsamkeit sich ausdrückt. D a s Famil ienleben im steirischen Volke ist, wie in den Alpenländern überhaupt, ein durchwegs patriarchalisches und äußert sich namentlich im gegeuseitigen Verhältnisse der Eltern und Kinder zu einander und in dem der Dienstboten zu deu Dieustgeberu. Eine schöne Sitte ist der „Heimgang", nämlich daß allen Geschwistern das Vaterhans, welches ein Bruder oder eine Schwester übernommen hat, im Falle der Rückkehr offen steht. Besondere Ereignisse im Familienleben geben immer Anlaß zur Entfaltung eigenthümlicher, oft uralter Gebräuche. Kommt in einer Familie ein Kindlein zur Welt, so wird es alsbald «ach dem ersten Bade zur Kirche getragen, damit es wo möglich „nüchtern" noch die heilige Taufe empfange. Bei der Geburt selbst wie auch nach derselben gibt es eine Menge alter Herkömmlichkeiten zu beobachten, allerlei Vorkehrungen zu treffen, auf daß der neue Weltbürger gedeihe und wachse, wie es in ähnlicher, zum Theile selbst gleicher Weise auch
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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