Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 171 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 171 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7

Bild der Seite - 171 -

Bild der Seite - 171 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7

Text der Seite - 171 -

171 und Liesingthale das „Goneßlauseu" statt, ein volkstümliches Wettreimen; obwohl dabei der keimende Graswuchs niedergetreten wird, ficht dies die Besitzer doch nicht an, denn das Goneßlanfen soll ja die Felder und Wiesen frnchtbar machen. Ein Freudentag ist der 1. Mai . Die Sitte des „Maibaumsetzens" trifft man noch in vielen Gegenden. Im Oberlande gehen an diesem Tage viele Leute in den Wald und bewerfen sich hier mit Fichtenzapfen; wer davon getroffen wird, bleibt das ganze Jahr hindurch gesund. Besonders wirksam ist der „Maithau". Mädchen waschen sich gerne mit dem am 1. Mai von einem Weizen- oder Roggenfelde gesammelten Thau das Gesicht, damit die Sommersprossen vergehen. Auch werde», weuu mau de« Uuterleib der Kinder, welche „englische" Glieder haben, recht oft in ein vom „Maithau" benähtes Tuch „ein- schlügt", die krummen Füße gerade und stark. Am „Christi Auffahr ts tag" wird in Grobming die Himmelfahrt des Heilands sinnbildlich dargestellt; von jener Seite, nach welcher sich der „auffahrende" Christus zuletzt mit dem Gesicht wendet, kommt dann das erste Gewitter. Das Pfiugstfest wird au vielen Orten am Vorabend mit dem „Hexenschnalzen" eingeleitet. Fromme Bauersleute gehen in der Pfingstnacht um die Mitternachtsstuude auf ihre Felder hinaus uud am „Noau" entlang, um allenfalls die ruhelose Seele eines Greuzsteiuversetzers zu erlösen oder für das Gedeihen der Feldfrüchte zn beten. Lang- schläfer werden am Psingstsonntagmorgen als „Pfiugstköuig", „Pfiugstluckeu" oder „Pfiiigstnndel" benamset und mit Blumen- oder Strohkränzen bedacht. In Straden, Mnreck uud anderen Orten erhält selbst die Knh, welche als die letzte auf der Gemeiude- weide anlangt, einen Kranz. In der mittleren Steiermark war ehemals der „Psingstritt" sehr üblich. Zn Wagendorf ob St. Veit a. V. fand am Pfingstsonntag der „Pfingst- lnckenritt" statt. Da rangirten sich die „Ha l t e r " j e nachdem sie früher oder später des Morgens mit ihrem Vieh auf der Gemeiudeweide aukameu, als „Fahnlführer", „Krotteu- stecher", „Klaubauf" u. f. w. Nachmittags ritten sie dann im geschlossenen Zuge durchs Dorf, vorau der „Fahulführer" und als der letzte die mit Birkenreisern umflochtene und bekränzte „Pfiugstlucken". Der Zug leukte nach dem nahen St. Veit und wurden da die aus der Kirche kommenden Leute mit Kröteu, Erde u. s. w. beworfen, worauf dann die Pfingstreiter wieder «ach Wageudorf zurückritte». Hier faud des Abends der „Fuchs- tanz" statt, eine Tauzuuterhaltuug, zu welcher die Mittel durch das „Auschaueulasseu" eines lebenden Fuchses aufgebracht wurde». Ein anderer Psingstritt war die „Pfingst- weihe" in Radkersbnrg. Eine Anzahl Banernsöhne der Ortschaften Leitersdorf n»d Deutsch-Radersdorf ritteu am Pfingstmontag Nachmittags unter Anführung eines in Stroh gehüllten, auf einem nngesattelten blinden Pferde sitzenden Bnrschen dnrch die ' Viehhirten.
zurück zum  Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild