Seite - 186 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
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Besonders interessant ist
das Vorkommen alter Volks-
balladen,welche auch in anderen
Gegenden des dentschen Gebietes
als Volkslieder bekannt und
theils mit bezeichnenden Varian-
ten, theils mnndartlich
bearbeitet schon seit
Jahrhunderten im Lan-
de verbreitet sind; solche
Balladen finden sich
selbst als Originale noch
vor und weisen auf deu
tiespoetischeu Sinn, der
im Volke schon lange
lebt und sich erhalten
hat. Diese Lieder be-
handeln entweder den im Walde hausenden Einsiedler oder das Erlebniß eines Wild-
schützen; Gesänge vom „alten Halter und dem Kind", von der Müllerstochter, vom armen
Dienstmägdlein berichten von düsterem Lebeu uud tragischem Geschick. Zu deu Balladen,
welche sich an die Volkslieder anderer Gebiete anlehnen, gehört das Lied von der
„Brombeerbrockerin", vom „Ritter und der Maid", das „Pfeiferlied", das Lied: „Es war
eiu Schloß in Österreich". Ganz merkwürdige Belege alter Volkspoesie bilden die Gesänge
vom „Doetor Faust" und vom „Tannhäuser". Es sei zuletzt noch auf die vieleu Scherz-
lieder uud Spottgesäuge hingewiesen, die eine Fülle von oft recht derbem Humor enthalten
und im ganzen deutschen Gebiete des Landes heute noch ertönen.
Singende Rekruten.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Steiermark, Band 7
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Steiermark
- Band
- 7
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1890
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.09 x 22.51 cm
- Seiten
- 432
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch