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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 190 -
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190 Sulmthale ausgeprägt, aber mit mancherlei Abweichungen und Schwächungen pflanzt sie sich trotz Mnr und trotz Raab bis an den gedachten nordwestlich streichenden Gebirgszug fort uud selbst weit jenseits der Miirz, um Aflenz, Maria-Zell und Eisenerz hernm wird man durch vereinzeltes „sou", „wonnn" und dergleichen noch an sie erinnert. Von der Stub- und Gleinalpe her erhält sich die reinere Vocalisation bis über das Grazer Feld hinaus; aber freilich, zwischen der Pack, dem Rosenkogel und der Landeshauptstadt liegt dafür ein um so eigenthümlicheres mundartliches Gebiet, auf welchem das bajuvarische trübe a, auch zum Theil dessen e und o mit dem hellen a eines anderen deutschen Stammes um die Oberhand ringt, nm Hitzendorf herum mit mehr, anf dem Stainzer Boden mit weniger Erfolg. Tritt nun das Mundartliche in Obersteier auch geschlossener auf, so läßt sich doch nicht verkennen, daß es sich gegen Oberösterreich, wohl der alten Verbindung mit den Wels-Lambachern, den Trannganern und ihrer Stadt Stira eingedenk, gern schmeidigt. Dem Obersteirer diesseits der Enns kommt das Österreichische allerdings geschäftig wie die Sprache eines Krämers vor uud das Volkslied des Steirers ist lyrisch, während das des Oberösterreichers mit Vorliebe erzählend nnd schwankhast auftritt; auderseits ist es aber doch auch wieder bezeichnend für die gute Nachbarschaft, daß das für echt steirisch geltende „Hoamweh": „Wo i geh' und steh', thnat mir's Herz so weh' um mei Steier- mark n. s. w." vom Oberösterreicher Anton Schoßer (1801 bis 1849) herrührt, dessen Mnse so recht zwischen der Enns und der Traun daheim war. — Für den Umstand, daß Kärnten einst so tief ins Obersteirische hinein ragte und die Grenze zwischen beiden Ländern sich so spät (1035) erst endgiltig festsetzte, ist es ausfallend, daß die mundartliche Vermischung zwischen hüben und drüben nicht größer ist. Schon anf dem Obdächer Sattel verlieren sich das Füllsel „lei", die verkleinernden „-lan", die Mehrzahlendnngen ,,-uau" und die schwachen Perfeetbildnngen wie „g ' lachu"„Aft" oder „aftu" steirisch nnd „uacher" kärntnisch trennt stellenweise auffallend, wo nicht die vermittelnde tantologische Formel „aft nacher" auftritt. Am gedachten Sattel uud am Einödpaß steifte sich ein alter Tanriskerrest gegen die späteren Grenzkarantanen. Mehr Kärntnisches drang über die Pack ins obere Kainachthal, denn die „blüaweißn Zanla", die „brinnroatn Wangla", die „Tänbla" und „Stanla" haben nicht weit auf die „Zahnlau", „Wauglau" u. f. w. im Lavautthale, nnd wenn beispielsweise der Voitsberger anf die Frage des Gutsherrn nach Rebhühueru dummpfiffiger Weise antwortet: „Na, uu(d) scha wia! Oali Boamlau seud vull va se(n)", so sind wir mit diesem Mehrzahldativ von „so" ganz entschieden auf kärntnischem Dialeetboden. — Salzburgisches drang über Tamsweg und den Radstadter Tanern ins Land, sickerte aber kanm fühlbar dnrch den Mandlingpaß ins Ennsthal, das ' gelacht.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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