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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 197 -
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197 Das Hochlandsteirisch ist, wie bereits erwähnt, einheitlicher als das des Hügellandes. Gleichwohl sondert es sich merklich nach den drei Hauptthälern, dem Mur-, dem Mürz- nnd dem Eunsthal; die beiden erstgenannten sind sich sprachlich näher verwandt als das dritte den zweien. Seine schönste Blüte, seine wohlklingendste Entfaltung hat unser Hoch- landdeutsch auf dem Murboden bei Knittelfeld. Es ist dies die Meinung des feinfühligen, volkskundigen I. Vineenz Sonntag (gestorben 1847 in Seckan als Gerichtsactuar; Nekrolog in der „Stiria" des genannten Jahres; sein Hauptwerk „Die Steiermärker naturgetreu geschildert" handschriftlich im Landesarchiv), und diese seine Ansicht ist bisher unangefochten geblieben. Der Dialect hält sich im Allgemeinen auffallend rein von verkleinernden Formen, Redefüllseln und Flickwörtern. Er ist schlicht, wortkarg und zielt gerade aus; an alten Wortstämmen und Wendungen ist er reich. Doch besser als jede weit- läufige Beschreibung stellt ihn nachstehendes Lied „af'n Mou(d)" ins Licht, ein Strophen- lied von schöner Composition, hervorragend durch Ausdruck uud Wohlklang und geradezu bewundernswerth ob der sicheren Verwendung von Conditionalsormen; es lautet: „Denk i, es war a so, ! Denk i, es war a so — Dieses Lied findet sich anch in diphthongirender Fassung; darnach lantet die erste Strophe: Im oberen Murthal , wo „der" Luft scharf, ist die Ausdrucksweise mitunter sehr klobig. Ein Dienstmädchen soll nicht „hinterprotzen", sonst läuft's Gefahr, „a'droschen" zu Schema! da Mon Und i kunat nöt schlafn: Was stelat i on? Gangat zan Fensta, that Schaun und that schaun, Und that flickn und nähn ' — Und doch wolt's ma nöt g'schlann?. Singat ja d'Nachtigal, Uhzat die Ail» Und es kalat^ da Hund In 'n Mon aliweil. Denk i, es war a so, Kamat?nei Bua Und 's Fensta war offn: Glabt's, machat i's zna? 's will sih nöt thoan, Denn i han ja koa Büabl, I bin no aloan! Schau wol zan Fensta — Schaut eina da Mon Und er schaut in mein Betl Mih langwali on; Bringt ma koa Büabl mit, Laßt mih aloan, Und mei Herzl thnat zitern, Mei Äugerl thuat woau. Sulst dih wol schaman, Pfui, garstana Mon! A Deandl so groaman ^ — Was hast denn davon?" „Deink i, es war a sou, Scheiuad da Mauu Und i kuuad ued schläsu, Was stöülad i ann?" Nähen. ' schleunig von Statten gehen. ' es krächzte die Eule. ^ bellte. kränken.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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