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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 213 -
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213 die Mitte der Lenden reichenden Joppe. Einen bis zu den Knien reichenden mit gelben Schnüren verschnürten Rock nannten sie ,ckeeemder"; die Männer steckten die Leinenhose in die Stiefelröhren. So lange die Regenschirme nicht in Gebrauch gekommen waren, bildete ein breit- krämpiger Hut bei Männern, ein Leintuch bei Franen den einzigen Schutz gegen den Regen, während sich Hirten Regenmäntel aus Biuseu oder Lindenbast herstellten (Sspi-un), indem sie an einen Strick von der Länge der Halsweite den Bast festbanden nnd über die Arme nnd den Oberkörper hängen ließen, wie man etwa Heu- uud Strohschober dadurch gegen die Nässe zu schützen sucht, daß man die oben herausragende Stange mit einem Strohbüschel umbiudet, den man an den Seiten hinunterhängen läßt. In der Rohitscher Gegend waren schon früher bei den Weibern großbeblümte Röcke bevorzugt uud trugen die Hansfranen am Gürtel an einer Kette ein Messerchen. Der Gruudtypus des Hauses besteht aus einem Vorräume, der zugleich als Küche dient, von welchem ans man nach der einen Seite in das Wohnzimmer, nach der anderen in die Vorrathskammer gelangt. Eigene Küchen finden sich in den wenigsten Bauern- häusern, da der vom Vorraum aus heizbare große Ofen zugleich als Kochplatz dient, nur auf dem Bachergebirge trifft man noch hier nnd da den Feuerherd mitten im Wohn- zimmer; über demselben fängt ein Ziegeldach den Rauch auf und leitet ihn ab. Im Allgemeinen zeigt sich jedoch das Streben, das Wohnhaus immer behaglicher einzurichten nnd auch in den Wirthschaftsgebäuden Verbesserungen anzubringen, so daß in den reicheren Gegenden manches Bauernhaus sich auch eines vornehmen Besuches nicht zu schämen braucht. Wo die Viehzucht auf höherer Stufe steht, zeigt sich auch an den Stallungen das Streben, dieselben so rationell als möglich herzustellen. Als Baumaterial ist das Holz besonders beliebt, weil es die Wärme besser hält und der Ban leichter vor sich geht, doch wird bei Neubauten der Stein uud Ziegel vorgezogen oder sonst wenigstens das Holz mit Mörtelbewnrs verkleidet. In einigen holz- und steinarmeu Gegenden bildet man die Seitenwände aus gestampfter, mit Stroh gemengter Erde. Die Bedachung liefert Stroh, obwohl ein Ziegeldach den Stolz des Hausherrn ausmacht, Schiudelu werden wegen ihrer Feuergefährlichkeit gerue vermieden. In den Gebirgsgegenden, wo es schwer fällt, für das Wohnhaus und die Nebengebände einen genügend großen ebenen Platz zu fiudeu, werden wohl die Tennen und die Vorrathsräume für Stroh nnd Hen gerne in das erste Stockwerk verlegt und zu denselben Zufahrtsbühnen eingerichtet. Ist der obere Raum bewohnbar, so bringt man gerne einen nach außen offene» Gang an, der auch zum Trocknen der Feldfrüchte und der Wäsche benützt wird, oder stellt man zn ersterem Zwecke eigene sogenannte Harpfen her. Dies geschieht hauptsächlich dort, wo die Niederschläge
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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