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Weizenmehl. Das letztere heißt Weihnachtsbrod (doSienik) oder auch das starke Brod
(inoeni kruk) nnd darf erst am Feste der heiligen drei Könige angeschnitten werden,
während dies mit den zwei ersteren schon am Neujahrstage geschieht. Die zwölf Nächte
zwischen Weihnachten und Dreikönig heißen die Wolfsnächte (voIHe noei), denn zu der
Zeit hat der ,öerl", ein böser Geist, Macht über die Schlechten. Er kommt zum Hause
und führt die Seinen fort, jagt sie in ein großes Wasser nnd verwandelt sie dann in
Ter Umzug des „grünen Georg".
Wölfe. In dieser Zeit ziehen die Neujahrssänger (lcvledniki), Knaben in nngerader Zahl,
ihr Anführer heißt in einigen Gegenden „Volelco" (Wölflein), von Haus zu Haus uud
singen ihre Wünsche, wofür sie beschenkt werden. Ebenso ziehen die heiligen drei Könige
uud zu Lichtmeß die ,svLeu,ri" (Lichtmeßsänger) herum. Au letzterem Tage sucht man sich
Glück und Segen dadurch zu sichern, daß man gleich nach dem Aufstehen eine geweihte
dünne Kerze dreimal um die Brust, dreimal um die Hand und dreimal um den Fuß
windet (euckanje).
Der Fasching ist die Zeit der allgemeinen Freude, die Bursche kualleu mit langen
Peitschen und veranstalten für deu Faschiugsdieustag mancherlei Mummereieu. Mit
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Steiermark, Band 7
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Steiermark
- Band
- 7
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1890
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.09 x 22.51 cm
- Seiten
- 432
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch