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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 222 -
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222 kreuzweis über den Rücken gebundenen bunten Tüchern, den Hut mit Bändern geschmückt, ziehen die Pflüger (vruei) mit einem Pfluge durch das Dorf. Ein als altes Weib ver- kleideter Bursche sammelt in einem Rückenkorb Gaben; ein „Xurent", angethan mit einem verkehrten Pelze, mit einer Larve und mächtigen Hörnern auf dem Kopfe uud einer Kuh- glocke am Gürtel, bewaffnet mit einem Stock, an dessen Ende eine Jgelhaut genagelt ist, begleitet sie; manchmal schließt sich anch eine Schar reitender, als Weiber verkleideter Bursche an. Im Hofe zieht man Fnrchen in den Schnee und säet Rübensamen (gewöhn- lichen Sand), damit die Rüben gedeihen. Kaum sind die Pflüger vorbei, kommen Kameele (FÄmbela) und ähnliche Ungethüme daher, welche es besonders auf die Kinder abgesehen haben. Der Abend wird sodann bei einem Festmahle beschlossen, wobei mancher des Gnten zu viel thut, da für die Fastenzeit kein Fleisch übrig bleiben darf. Zu Mitfasten wird die „Alte zersägt" (dadv Auf einer Brücke wird ein Strohpopanz in Gestalt eines alten Weibes entzweigesägt und dann ins Wasser geworfen. Am Palmsonntag darf man ja nicht vergessen, Palmkätzchen weihen zu lassen, denn das geweihte Holz schützt das Haus vor Feuer und Blitz. Zu Ostern bückt man radförmige Kuchen (kolae), färbt Eier roth und trägt alles dies sammt Fleischspeisen zur Weihe. In aller Früh glühen auf deu Bergen die Osterfener und begrüßt das Krachen der Pistolen das Fest, welches im Slovenischen in Erinnerung an die Auferstehung des Herrn „velika noe" (große Nacht) heißt. Der eigentliche Frühlingspatron ist der heilige Georg. An seinem Feste wird das Weidevieh mit frischen Kränzen geschmückt und zieht der „grüne Georg" (?eleiü luri) herum. Ein Bursche wird nämlich mit grünen Buchenzweigen oder Blumen umwunden uud zieht in Begleitung von einigen Musikanten im Dorfe herum; vor jedem Hause tanzt er und schwingt seinen blumen- und bändergeschmückten Stock, während die Begleiter singen und um Eier und Schmalz bitten. Vor diesem Tage haben die Schlangen kein Gift. Am Tage des heiligen Florian dürfen nicht die Weiber in der Früh das Feuer entzünden, sondern kommen die Bursche, dies zu besorgen, wofür sie mit Eierkuchen bewirthet werden. Das Pfingftfest feiern anch die Hirten auf besondere Weise. Ein Theil des Weide- platzes wird für diesen Tag reservirt, wer zuerst sein Vieh austreibt, darf es dort grasen lassen. Kommt aber ein Mädchen zuerst, so wird es mit Kränzen geschmückt und unter Gesang und Janchzen nach Hause geleitet. Sie führt den Namen (die schöne Leksa) und ist die Hirtenkönigin bis zum nächsten Jahr. Den Mittelpunkt der sommerlichen Feste bilden die Sonnwendfeuer (Icres). Vor einigen Jahren zogen an diesem Tage noch Mädchen in den Hain, zündeten ein Feuer an und tanzten singend um dasselbe, worauf sie ein Festmahl hielten. Diese Zeit gilt dem
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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