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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 224 -
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224 Volke als die heiligste im Jahre, die Feuer sollen zu Ehren des üresnik, auch Xrstnik, angezündet werden, der vor Zeiten, als die Erde noch mit Wäldern und Morästen bedeckt war, viele Ungeheuer und giftige Schlangen erlegt haben soll. Die Franen werfen Eisen- kraut in die Gluth, um gegen Unglück gefeit zu sein, die Bursche suchen dabei die Mädchen mit Wasser zu begießen und springen über das Feuer, über welches man vordem mich das Vieh trieb. Die schwere sommerliche Arbeit beschließt ein Fest nach Beendigung des Drusches (ckomlatki); im Herbste bildet die Weinlese mit ihren Freuden den Schluß der Arbeit iu den Weingegenden, während im Gebirge nach dem Einbringen der Strenvorräthe der Abschluß der Arbeit gefeiert wird. So rückt der Winter heran, der jedoch auch für Juug und Alt zu Martini und Nikolai freudige Ruhepnnkte bringt und zu Weihnachten wieder sich einfügt in den Festkalender des Jahres. Das Volk beschäftigt sich hauptsächlich mit der Landwirthschaft, die Industrie ist nicht bedeutend, der Bergbau liefert nur Kohle. Vor nicht gar langer Zeit betrieb man an der Dran bis über Pettau hinauf noch die Goldwäscherei. Dauu und wann kommen Goldwäscher auch jetzt noch aus Kroatien herauf, die Einheimischen haben jedoch diesen Erwerbszweig als zu wenig lohnend aufgegeben, so daß nur der Name des Dorfes ,ÄatoIiHe* (Golldorf, verderbt aus Golddorf) bei Pettau daran erinnert. Mit Kahn und Werkzeugen kommen die Goldsucher zu Wagen angefahren, schicken das Gefährte zurück uud beginnen ihre Arbeit. Zu drei Personen zusammen entfernen sie den groben Schotter und bilden Haufen von feinem Sande. Ein dickes Brett von etwa 70 bis 80 Ceutimeter Breite und 12 Meter Länge, dessen Oberfläche mit horizontalen Säge- einschnitten versehen ist, wird als schiefe Ebene aufgestellt, auf welche ein Arbeiter Sand wirft, während ein zweiter Wasser darauf gießt und ihn dadurch abschwemmt. Die in den Einschnitten zurückbleibenden Goldkörner werden sodann in Quecksilber amalgamirt und an die Münze in Esakathnrn verkauft. Der Verdienst wird auf 80 Kreuzer per Arbeiter und Tag geschätzt, besonders günstige Umstände sollen aber sogar einen Ertrag von täglich 2 Gulden ermöglichen. Im Volksmunde leben noch viele Sagen und Märcheu, die zum Theil noch des Forschers harren. Der Nationalheld der Slovenen ist »Kräh (König Matthias), dessen Urbild wohl in das graue heidnische Alterthum zurückreicht, was ähnliche Züge in verschiedenen anderen slavischen nnd nichtslavischen Sagen beweisen. Auf die Gestaltung desselben hatten die Thaten des Königs Matthias Corvinns und der Eillier Grafen einen besonderen Einfluß. Am nächsten verwandt ist die südslavische Sage von dem Königssohn Marko Xial^vie), der auch den Slovenen nicht uubekauut ist. Die Liebe des Volkes erwarb sich der Held Matthias dnrch seine Gerechtigkeit und seine Tapferkeit im Kampfe gegen die Türken. Wie Barbarossa und Marko ist er nicht gestorben,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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