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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 231 -
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231 oder speciell karautauischeu Boden, und zwar ursprünglich neben dem Dialect der pannonischen Slovenen ausgebildet hat uud dann auf die Entwicklung der heutigen slovenischen Schriftsprache von vorwiegendem Einfluß geblieben ist. Es ist demnach festzuhalten, daß die sloveuische Sprache der liturgischen Sprache des heiligen Cyrill und Method am nächsten steht und daß die Bewohner des östlichen slovenischen Sprachgebietes diese Sprache mit den durch das Intervall eines Jahrtausends in der Sprache hervorgetretenen Verändernngen und Vereinfachungen noch heutzutage sprechen. Schließlich möge nicht unerwähnt bleiben, daß neben dem Namen und der vorgetragenen Lehrmeinung von der altslovenischen Sprache auch noch eine andere Lehrmeinung besteht, welche dahin geht, daß die Heimat der liturgischen Sprache des IX. Jahrhunderts Bulgarien war und daß sie deßhalb die altbulgarische genannt werden könne. Indeß die hervorragendsten Forscher auf diesem Gebiete wie Kopitar, Miklosich und in seinen letzten Lebensjahren auch Sasarik haben die oben vorgetragene Ansicht von der pannonischen Heimat der liturgischen Sprache durch die historischen Facta und aus dem Charakter der sprachlichen Denkmäler vertheidigt und nachgewiesen. Und diese Ansicht kommt immer mehr zum Durchbruch, je mehr sich die Kenntniß dieser Denk- mäler verbreitet. Die Slovenen halten aus diesem Grunde daran fest, daß in ihrer Heimat die Wiege der kirchenslavischen Literatur stand und daß sich von hier aus nach Methods Tode dnrch seine Schüler das Christenthum und die liturgische Sprache und mit ihr vielleicht auch der Name des Stammes zu den übrigen Slaven verbreitet haben. Während sich also die litnrgische Sprache in der ersten Heimat nur eine kurze Zeit behauptete uud frühzeitig durch ungünstige Verhältnisse verdrängt wurde, bildete sie nachher bei den Christen des Orients von Montenegro an bis nach Petersburg lauge Zeit hindurch die ausschließliche Büchersprache und machte erst in der neueren Zeit zunächst für die profaueu Gegenstände den volksthümlichen Mundarten Platz. Die erste und ursprüngliche Heimat dieser Sprache war aber Pannonieu uud die Reste der pannonischen Slovenen gehören mit zu den directeu Descendenten jener Slaven, in deren Sprache die liturgischen Bücher des heiligen Cyrill und Method verfaßt und zuerst geschrieben worden sind. Was den Charakter der slovenischen Sprache anbelangt, so hat sie gewisse Merkmale mit deu übrigen südslavischen Sprachen gemeinsam, andere hinwiederum, welche sie in ihrer Eigenart auszeichnen. So lassen alle südslavischen Sprachen die Dentallaute ä t vor dem einfachen i nnerweicht. Es lautet demnach im Slovenischen wie in den anderen südslavischen Sprachen in vocliti (führen) z. B. der Laut ä und t rein, zum Unter- schied von den nordslavischen Sprachen, welche die Dentale vor i monilliren. Das Gleiche ist bei r der Fall: es lautet also rein, z. B. in pri (bei) und nicht M oder p r^ , wie
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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