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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 234 -
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234 (der Hand), äuStz (der Seele). Die heutige slovenische Sprache hat nur eine Endung e: roke, äuse und kümmert sich somit dabei gar nicht mehr um das Lautgesetz, welches bei Wortbildungen und auch sonst beobachtet wird, nach welchem sich k vor tz und e erweicht. Dasselbe findet auch im Accusativ pluralis der ^.-Declination statt. Die i-Declination hat sich hinwiedernm zuvörderst im Singular auf die weiblichen Haupt- wörter beschränkt. Die Endungen der consonantischen Declination endlich sind größten- teils der 1.- oder a-Declination nachgebildet und wird so das Decliniren vereinfacht. Eine Ausgleichung der Declinationsendungen hat auch bezüglich der harten und weichen Pronominalstämme stattgefunden, wo gleichfalls die Endung der weichen Stämme den Sieg davontrug, so daß aus to^a (dessen) ward, wie bei vseZa (jedes). Nur im Osten des Sprachgebietes und im Frageworte koZa (wessen) ist das Merkmal der harten Stämme geblieben. In ähnlicher Weise hat das Adjectivum die doppelte Declination bis auf einige Reste aufgegeben und kennt meist nur eine Declination. Während nämlich das Adjectiv der altslovmischen Sprache eine nominale und eine zusammengesetzte Declination hat, von denen die letztere deu Gebrauch des Artikels anderer Sprachen ersetzt, kennt die heutige slovenische Sprache nur die zusammengesetzte Declination. Nur im Nominativ und Accusativ singularis mascnliui sind beide Declinationen erhalten, außerdem gibt es Reste der nominalen in Redensarten und adverbiellen Ausdrücken. — In gleicher Weise ist die Conjugation des Zeitwortes vereinfacht. Das Imperfectum wird heutzutage durch das Perfectum eines imperfectiven Verbums wiedergegeben, ähnlich der Aorist theils durch das Präsens theils durch das Perfect eines perfectiven Verbums. Dadurch siud das Imperfectum und der Aorist gegenwärtig überflüssig geworden und sind meist ausgestorben. Indeß vorhanden waren sie auch in der neuslovenischen Sprache, wie dieses nicht blos die Freisinger-Denkmäler, sondern auch spätere Schriftwerke des XV. und XVI. Jahrhunderts darthun, ja theilweise ist das Imperfectum dialectisch uoch vorhanden. Die Mannigfaltigkeit der Verbalstämme ist geblieben, die Conjngationsendungen auch. Nur in der ersten Person singularis findet sich überall die Personalendung m. Während man also im Altslovenischen z. B. ein nes^ (ich trage) und venu, (ich weiß) unterschied, lanten in der heutigen Sprache beiderlei Verba auf in aus: nesem, vöm. Es finden sich aber nicht minder auch diesbezügliche dialektische Reste mit o-Formen. Von allen Participien ist nur das des Präsens passivi ausgestorben; die diesbezüglichen Bildungen wie öeriiin (der Bräutigam) werden als Substantiv« gefühlt. Ersetzt wird das genannte Particip durch das Particip persecti passivi der Verba impersectiva. Wenn demnach ein Vereinfachen uud Zusammen- fließen von Formen das Merkmal der sich fortentwickelnden flovenifchen Sprache bildet, so hat sich der wesentliche Kern erhalten sowohl im Wurzelschatze als auch in den Nominal-
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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