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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 238 -
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238 Dialectes, zu welchen in den Localdialecten des Jann-, Rosen- und Gailthales noch Einzelheiten hinzuzufügen wären, sind Eigenthümlichkeiten, die mehr oder weniger dem schwerfälligeren Gebirgsbewohner zukommen. Neben diesen Eigenthümlichkeiten finden sich auch interessante Archaismen und Localismen, deren Vorkommen hier überrascht. Zu letzteren ist das im Cechischen und Slovakischen bekannte Präfix vi (heraus) zu rechnen, welches innerhalb des slovenischen Sprachgebietes nur in Kärnten, im Venetianischen und sporadisch anch in den an Kärnten stoßenden Gegenden Steiermarks vorkommt. Zu den Archaismen wären die Jmperfect- formen des Hilfsverbums de, dösta und so fort zu zählen, welche sich außer in Kärnten nur noch bei den kroatischen Slovenen finden. Was nun die Vertheilnng der Dialecte in Steiermark betrifft, so nimmt die Sprache der Bewohner des Bachergebirges, der oberen Windischen Bühel, des Posrnk, des oberen Dran- und des Miesthales an dem Kärntner Dialecte Theil, dagegen die Sprache der Bewohner des Sauuthales an dem Dialecte Oberkrains, endlich ist jene der Bewohner der Save-Ebene dem Dialecte Unterkrains zuzutheilen. Die Sprache der Slovenen in Kärnten, in Oberkrain und in den angrenzenden Gebieten Steiermarks gilt als Fortsetzung jener Sprache, welche in den Freisinger- Denkmälern überliefert ist. physische Beschaffenheit der Bevölkerung. Für Steiermark kommen zwei Volksstämme: die Deutschen und die Slovenen in Betracht. Erstere, die 64 Proceut der Gesammtbevölkeruug repräsentiren, bewohnen ganz Ober- und Mittelsteiermark, letztere beschränken sich auf das Unterland, welches, die Städte Marburg, Pettan und Eilli nebst einigen größeren Ortschaften ausgenommen, größtentheils eine sloveuische Bevölkerung zeigt. Die Deutschen in Steiermark stellen, ähnlich den meisten übrigen Culturvölkern, ein Mischvolk dar. Für diese Anschauung sprechen sowohl die statistischen Ergebnisse über die Augen- und Haarfarbe als auch auffallende Verschiedenheiten in der Form des Schädelbaues. Bezüglich der Augen- und Haarfarbe unterscheidet man unter den steirischeu Deutschen zwischen einem hellen und einem dunklen Typus, von welchen ersterer unter den Kiudern, letzterer unter den Erwachsenen vorherrscht. Es findet demnach während der Wachsthumsperiode ein Übergang der hellen Complexion in die dnnkle statt, der, atavistisch gedeutet, beweist, daß einst die blonde Race unter den Deutschen Steiermarks dichter vertreten war als zur Jetztzeit, und auf eine Kreuzung der blonden Race mit einem brünetten Volke hinweist.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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