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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 250 -
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250 sozusagen au de» Leib baute uud die der steirische Laudfriede König Rudolfs vvu 1277 zu zerstören befahl. Thatsächlich läßt sich für das XIII. Jahrhundert ein Zuwachs von wenigstens 50 Bnrgen und von manchen derselben auch sicher oder ungefähr dieGrüudungs- zeit nachweisen. So entstand bald nach 1230 die Burg Forchteustein zu Neumarkt, eine einfache Anlage für Dienstmannen, aber typisch auch für den richtigen Adel, der besser zu wohnen nicht gewohnt war und seine Wehrzwecke auch nicht entsprechender erreichen konnte: auf beschränkter Kuppe innerhalb hoher Mauer eiu bescheidenes Wohnhaus und in der tauglichsten Ecke ein massiver Thurm. Ungefähr um dieselbe Zeit baute der Bischof von Seckan seine Burg Wasserberg im Galthale und 1263 der Statthalter König Ottokars von Böhmen in Steiermark, Bischof Bruno von Olmütz, Burg Laudskrou iu Bruck. Aber dieses, wie Wasserberg, entbehrte des Berchsriedes, wie denn überhaupt die Burgen über den Städten dieses Merkmal fast ausnahmslos nie besaßen: sie waren eben selber die Berchsriede der Städte. Um 1278 gestattete König Rudolf dem Kloster Admont den Burgenbau zu St. Gallen und wo es die große Unsicherheit auf dessen Gütern verlangen mochte. Eiu ganz treffliches Beispiel einer einfachen Burganlage bietet für jene Zeit Schloß Thurn zu Baierdorf unweit Mnrau. Der Zufall, der so oft als Vernichter einschreitet, hat uns dieses Object fast gänzlich erhalten, wie es 1290 ausgesehen, als die Scharen Herzog Albrechts es ausbrannten. Thurn ist nur ein Thurm, wie deren viele im Lande ragten, allein blos an wichtigen Punkten. Wo er steht, ging ehemals der Saumweg aus dem Mnrthale durch die Katsch ins Emisthal und anderseits über Ranten ins Lnngan. Er war offenbar für die Sicherung der Handelszüge angelegt, und zwar in einem Viereck im Thale; ein mäßiger Graben und eine niedere Mauer schloffen und schließen noch heute die Anlage ab. Man erkennt aus der Form des Einganges, den kein Thorthurm bewehrt, und der Umfangsmauer, welche keine Eckthürme flankiren, daß anfänglich und wohl lange hinter dem Graben blos ein Pfahlwerk gestanden. In diesem Hofraume ist außer einem kleinen Wohnbau nur ein Ökonomiegebäude; für mehr als heute war nie Platz und weniger reichte für die Besatzung nicht; diese hauste in dem Thurmkolosse, der etwa vier Stockwerke hoch inmitten des Hofraumes sich erhebt, geziert au der Ecke, wo der hölzerne Gang zur Pforte im ersten Stock führt, mit einem gut erhaltenen Christofsbilde aus dem XIII. Jahrhundert. Die Gelasse sind durch Holzböden geschieden und die Treppe» im Innern angebracht. Hätte der Thurm nicht dem Erzbischof von Salzburg gehört, sondern Edelleuten, dann würde er Zubauten und Erweiterungen erfahren haben, und die Kenntniß einer Originalanlage, die uns zeigt, wie ungefähr jede Burg damals begann, wäre uns entgangen. Es ist schou angedeutet worden, daß politische Verhältnisse recht wesentlich auf diese Wehr- und Wohnbauten Einfluß uahmen. Eine kriegerische Zeit mehrte ihre Zahl und
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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